Mutiger Einsatz in Oberösterreich
In der Gemeinde Engerwitzdorf im Bezirk Urfahr-Umgebung (Oberösterreich) wurde eine dramatische Rettung durch die 12-jährige Schulerin Sophie ermöglicht. Am 18. September beobachtete sie zufällig, wie ihr 59-jähriger Nachbar in Schweinbach beim Abdichten eines Kanalschachts das Gleichgewicht verlor und kopfuber rund sieben Meter in einen teils mit Wasser gefullten Schacht sturzte. Der Schacht war zur Hälfte mit Wasser bedeckt, die Lage damit lebensbedrohlich.
Schnelles Denken rettet Leben
Als Sophie den Unfall sah, reagierte sie sofort. Sie nahm ihr Handy zur Hand und suchte im Internet nach der Telefonnummer der lokalen Feuerwehr – einem Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Schweinbach – und wählte diese. Zum glucklichen Zeitpunkt war Jugendbetreuer Mario Schwarz im Feuerwehrhauses anwesend, nahm den Anruf entgegen und erkannte auf Basis von Sophies Beschreibung die Dramatik der Situation. Er löste sofort die Sirene aus, alarmierte Höhenretter, Rettungsdienst und Polizei.
Während Sophie die Lage schilderte, war der Verungluckte noch im Schacht eingeklemmt – das Gerät zur Rettung musste vorbereitet werden. Der Schacht war schwer zugänglich und mit Wasser gefullt; ohne die unmittelbare Alarmierung hätte sich die Situation schnell weiter verschlechtern können.
Höhenrettung schafft Rettung im letzten Moment
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Schweinbach ruckten mit Höhenrettern und Spezialausrustung an. Da der Mann im Schacht weder selbst herausklettern noch sicher geborgen werden konnte, wurde ein Flaschenzug eingesetzt, mit dem ein Retter in den Schacht abgeseilt wurde und gemeinsam mit dem Verungluckten gesichert nach oben gebracht wurde. Glucklicherweise blieb der 59-Jährige trotz Sturz und Wasser im Schacht unverletzt – er war stark durchnässt und unterkuhlt, aber seine Vitalfunktionen waren intakt. ooe.

Auszeichnung fur Sophie – ein Zeichen der Anerkennung
Fur ihren beherzten Einsatz wurde Sophie vom Kommando der Feuerwehr Schweinbach ausgezeichnet. Sie erhielt den symbolischen Feuerwehr-Bären „Konrad“, der als Auszeichnung fur Mut, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt vergeben wird. Beim offiziellen Akt standen Jugendbetreuer Mario Schwarz, Kommandant-Stellvertreter Thomas Königsdorfer und Feuerwehrreferent Christoph Meisinger an ihrer Seite.
Sophie zeigte sich sichtlich bewegt – und hat sich bereits entschlossen, kunftig der Feuerwehrjugendgruppe Schweinbach beizutreten. Der Anlass hat nicht nur ihr eigenes Engagement gestärkt, sondern auch das der Feuerwehr, junge Menschen fruh einzubinden. Kronen
Bedeutung des Vorfalls
Dieser Vorfall verdeutlicht gleich mehrere Aspekte: Zum einen die wichtige Rolle von Geistesgegenwart und schnellem Handeln eines Kindes in einer lebensbedrohlichen Situation. Zum anderen zeigt er die Wirksamkeit einer guten Koordination zwischen Zeugen und Feuerwehr-Einsatzleitung. Sophie erkannte die Gefahr, wählte und beschrieb die Lage korrekt – und wurde ernst genommen. Letzteres ist nicht selbstverständlich.
Zudem wird deutlich, wie gefährlich Arbeiten in tiefen Schächten sein können – insbesondere wenn Wasser im Spiel ist und der Zugang schwierig ist. Die Rettung war technisch anspruchsvoll und hätte ohne die schnelle Alarmierung womöglich in einem tragischen Ausgang enden können.

Kleines Mädchen, große Wirkung
Die Tat der 12-jährigen Sophie hat einen Nachbarn das Leben gerettet und fur Anerkennung und Hoffnung gesorgt – sowohl in der Gemeinde Engerwitzdorf als auch bei der lokalen Feuerwehr. Sie zeigt, dass Mut und Verantwortungsbewusstsein nicht am Alter gemessen werden.
Ihr Handeln erinnert uns daran: Jeder einzelne von uns kann in einem kritischen Moment entscheidend sein. Und die Auszeichnung mit dem Feuerwehr-Bären „Konrad“ ist mehr als ein Symbol – sie ist eine Wertschätzung, die motiviert und ermutigt. Sophie wird zur Feuerwehrjugend gehen – und das ist ein Gewinn fur alle: sie selbst, ihre Nachbarschaft und die Gemeinschaft.
Fur die Region bleibt dieses Beispiel: Ein Mädchen mit klarem Kopf in der richtigen Minute – und ein Nachbar, dessen Geschichte ein gluckliches Ende nahm, weil jemand handelte.




