Der Berliner Wohnungsschrecken: Das Geheimnis hinter dem Schrank, der niemals geöffnet werden durfte
Der Berliner Wohnungsschrecken: Das Geheimnis hinter dem Schrank, der niemals geöffnet werden durfte
Berlin – Mai 2024. Was als gewöhnlicher Umzug eines Studenten in eine kleine Altbauwohnung in der Nähe des Alexanderplatzes begann, entwickelte sich innerhalb weniger Tage zu einem der verstörendsten Kriminalfälle, die Berlin in den letzten Jahren erlebt hat. Die Polizei spricht von einer „entsetzlichen Entdeckung“, einem Geheimnis, das fast zwei Jahrzehnte lang hinter Holz und Mörtel verborgen lag.

Der Schrank, der fest in die Wand eingelassen war
Die Einzimmerwohnung, in einem Gebäude aus der Kaiserzeit, wirkte alt, aber gemütlich. Der neue Mieter, ein 22-jähriger Architekturstudent aus Potsdam, bemerkte sofort den großen, massiven Holzschrank im Schlafzimmer. Er war nicht nur schwer – er war regelrecht in die Wand verankert. Der Vermieter hatte ihm ausdrücklich geraten:
„Lassen Sie den Schrank bitte, wie er ist. Die Wand dahinter ist instabil.“
Der Student nahm es hin. Doch als er einige Wochen später begann, die Wohnung zu renovieren, fielen ihm Details auf, die nicht passten: Die Schrauben am Schrank sahen neuer aus als der Rest der Möbel, die Holzleisten waren von innen mit Metallplatten verstärkt, und entlang der Wand schien der Putz leicht aufgeworfen – als hätte jemand etwas verborgen.
Neugierig und misstrauisch zugleich entschied er sich, den Schrank abzubauen.
Das, was dahinter zum Vorschein kam, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.
Eine zugemauerte Kammer – und zwei verstummte Leben

Hinter dem Schrank befand sich eine grob zugemauerte Öffnung, kaum größer als eine Abstellnische. Die Steine wirkten anders als der restliche Kelleraufbau – heller, neuer. Der Student rief sofort die Polizei, und Beamte der Berliner Kriminaltechnik erschienen innerhalb weniger Stunden.
Nach dem Aufstemmen der Mauer öffnete sich der Blick auf einen winzigen, stickigen Raum. Dort lagen:
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die stark verwesten Überreste einer erwachsenen Frau,
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die Knochen eines kleinen Kindes,
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eine Porzellanpuppe mit echtem, noch erhaltenem Haar, auf deren Gesicht sich ein feines, unheimlich friedliches Lächeln befand.
Die Ermittler beschrieben den Fundort als „Albtraum aus einer anderen Zeit“.
Im Raum befanden sich außerdem eine zersprungene Teetasse, ein deformierter Metalllöffel und Reste eines Stofftuchs. Keine Fenster. Keine Belüftung. Ein perfekter, stiller Sarg.
Der ehemalige Besitzer – ein Mann mit einer langen Vorgeschichte


Die Wohnung gehörte bis 2015 einem Mann namens Siegfried R., heute 61, aktuell in einer Justizvollzugsanstalt in Brandenburg inhaftiert – wegen wiederholter Fälle von häuslicher Gewalt und Freiheitsberaubung. Seine kriminelle Vergangenheit reichte jedoch weiter zurück, teilweise bis in die frühen 2000er.
Als die Polizei ihn im Gefängnis mit dem Fund konfrontierte, reagierte er zunächst schweigend. Dann formte sich ein dünnes, beinahe zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen.
Schließlich sagte er nur einen Satz:
„Endlich haben sie ihren Platz zurückbekommen.“
Diese Worte ließen selbst erfahrene Ermittler erschaudern.
Wer waren die Opfer?


Die genaue Identität der Frau und des Kindes ist bisher nicht eindeutig geklärt. Nach ersten Schätzungen dürfte die Frau zwischen 25 und 35 Jahre alt gewesen sein, das Kind etwa fünf oder sechs Jahre. DNA-Untersuchungen laufen, und die Berliner Polizei überprüft dutzende Vermisstenakten aus den Jahren 2001 bis 2008 – dem Zeitraum, in dem die Kammer vermutlich verschlossen wurde.
In den Unterlagen des Hauses tauchten Hinweise auf, dass in den frühen 2000ern wiederholt eine junge Frau mit einem Kind gesehen wurde, die „offenbar zu Siegfried R. gehörten“. Doch keine der damaligen Nachbarn meldete je etwas Verdächtiges – oder niemand wagte es.
Die Psychologie eines Mannes, der alles verschwieg
Kriminologen gehen davon aus, dass R. die beiden Personen über längere Zeit festgehalten haben könnte. Doch weswegen? Besitzanspruch? Brutale Kontrolle? Psychotische Wahnvorstellungen?
Eine Ermittlerin beschreibt ihn so:
„Er wirkt nicht wie jemand, der eine Tat bereut. Er wirkt wie jemand, der stolz ist, dass wir seine Botschaft endlich lesen müssen.“
Ein Fall, der Berlin erschüttert
Die Wohnung wurde versiegelt, das gesamte Haus unter Beobachtung gestellt. Viele Bewohner sprechen von schlaflosen Nächten, seit sie erfahren haben, was hinter der Wohnzimmerwand über 15 Jahre verborgen war.
Der Student, der die Entdeckung machte, steht unter psychologischer Betreuung.
Die Kriminalpolizei rechnet damit, dass der Fall noch Monate – vielleicht Jahre – zur vollständigen Aufklärung brauchen wird.
Doch eines steht bereits jetzt fest:
Hinter einer gewöhnlichen Altbauwand, nur wenige Schritte vom Alexanderplatz entfernt, verbarg sich ein stilles Verbrechen, das lange Zeit niemand hören sollte.




