75-Jähriger in Rotenburg spurlos verschwunden: Alarm in der Stadt
ROTENBURG (W.) – In den frühen Morgenstunden eines ansonsten ruhigen Tages wurde die kleine Stadt Rotenburg von einer beunruhigenden Nachricht erschüttert: Ein 75-jähriger Mann wird seit heute früh vermisst. Er verließ gegen 10:00 Uhr seine Wohnung, ließ seinen schwarzen Mantel und seinen Gehstock zurück, doch kehrte seitdem nicht zurück. Telefon und Geldbörse blieben unberührt, was die Sorge um seine Sicherheit dramatisch verstärkte.

Die ersten Nachbarn, die die ungewöhnliche Abwesenheit bemerkten, schilderten dem Polizeidienst rätselhafte Beobachtungen. Einige berichteten von flüchtigen Schatten in den frühen Morgenstunden, andere hörten unregelmäßige Schritte in den nebligen Straßen. Die Kombination aus verlassenem Haus und mysteriösen Geräuschen löste schnell Alarm aus. „Es war, als wäre jemand durch die Straßen geschlichen, aber niemand war zu sehen“, erzählt eine Nachbarin, die anonym bleiben möchte. „Wir haben sofort die Polizei gerufen.“
Die Polizei Rotenburg startete umgehend eine Suchaktion. Mit Hundestaffeln, Freiwilligen aus der Nachbarschaft und Einsatzkräften der örtlichen Feuerwehr wurden die umliegenden Straßen, Parks und öffentlichen Plätze abgesucht. Dabei konzentrierten sie sich besonders auf Orte, an denen ein älterer Mensch leicht Orientierung verlieren könnte. „Jede Minute zählt in solchen Fällen, insbesondere bei Senioren, die möglicherweise medizinische Hilfe benötigen oder orientierungslos sind“, betonte ein Polizeisprecher.
Die Familie des Vermissten steht unter Schock. „Wir wissen nicht, was passiert ist. Er ist ein sehr routinierter Mensch, verlässt normalerweise sein Haus nur für kurze Spaziergänge oder Einkäufe. Dass er stundenlang nicht zurückkehrt, ist völlig untypisch“, erklärt eine Angehörige. Die Angst, dass der Mann in eine gefährliche Situation geraten sein könnte, ist groß.

Die Suchaktion erstreckte sich über den gesamten Vormittag und Mittag. Freiwillige durchkämmten Nebenstraßen, kleine Gassen und Grünflächen, während die Polizei Drohnen einsetzte, um schwer einsehbare Bereiche zu überwachen. Jede noch so kleine Spur wurde dokumentiert. Hintergelassene Gegenstände, ungewöhnliche Fußspuren im feuchten Gras oder offene Türen wurden akribisch überprüft.
Zeitgleich wurde die Bevölkerung über soziale Medien und lokale Nachrichten aufgerufen, die Augen offen zu halten und mögliche Sichtungen sofort zu melden. Zahlreiche Anrufe gingen ein – von Menschen, die glaubten, den Mann irgendwo gesehen zu haben, bis hin zu Hinweisen auf verdächtige Bewegungen in Parks oder Hinterhöfen. Jeder Hinweis wurde ernst genommen, da selbst kleinste Beobachtungen entscheidend sein könnten.
Die Behörden betonten, dass es bislang keine Hinweise auf ein Verbrechen gibt, doch der Vermisste könnte sich in einer hilflosen Lage befinden. Vor allem ältere Menschen seien besonders gefährdet, sich zu verirren oder gesundheitlich in Not zu geraten, wenn sie über längere Zeit unbeaufsichtigt bleiben.
Während die Stunden verstrichen, wuchs die Spannung in der Stadt. Viele Nachbarn standen an Fenstern oder auf Balkonen, suchten die Straßen nach dem vermissten Senior ab. Kinder, die auf dem Weg zur Schule waren, beobachteten die Polizeiaktionen neugierig und besorgt. „Es fühlt sich an, als würde die ganze Stadt zusammenhalten, jeder will helfen“, sagt ein Freiwilliger, der an der Suchaktion beteiligt ist.

Am Abend wurde die Suche noch einmal intensiviert. Taschenlampen, Suchhunde und Polizeistreifen durchkämmten abgelegene Gebiete, während der Nebel dichter wurde und die Sicht erschwerte. Trotz der widrigen Bedingungen war das gemeinsame Ziel klar: den 75-Jährigen so schnell wie möglich sicher zu finden.
Die Polizei bittet weiterhin alle, die Hinweise zu seinem Aufenthaltsort haben, sich sofort unter der Telefonnummer 04261-9470 zu melden. Jede noch so kleine Beobachtung kann entscheidend sein. Während die Nacht über Rotenburg hereinbricht, bleibt die Hoffnung bestehen, dass der Senior wohlbehalten gefunden wird – doch die Stunden der Ungewissheit ziehen sich quälend lang durch die Stadt.




