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Das Geheimnis im Untergrund: Der Freiburg-Fall und die 20-jährige Lüge des Schlossermeisters

Das Geheimnis im Untergrund: Der Freiburg-Fall und die 20-jährige Lüge des Schlossermeisters

Als ein junges Paar im Spätsommer ihr frisch erworbenes Schwarzwald-Häuschen am Rand von Freiburg renovierte, ahnten sie nicht, dass unter den morschen Holzdielen ein Geheimnis lag, das zwei Jahrzehnte lang im Dunkeln verborgen geblieben war. Was als idyllischer Neuanfang gedacht war, verwandelte sich schlagartig in einen der rätselhaftesten und unheimlichsten Kriminalfälle, die Baden-Württemberg in den letzten Jahren gesehen hat.

Die Entdeckung unter den Dielen

Das Haus, ein über hundert Jahre altes Blockhaus, befand sich in schlechtem Zustand. Bei der Entfernung des verfaulten Bodens stieß das Paar auf etwas, das dort ganz sicher nicht hingehörte: eine kleine, fest verschraubte Metallklappe. Auffällig war, dass der Verschluss ausschließlich von außen zu öffnen war — ein Detail, das sofort Fragen aufwarf.

Als das Paar die Polizei verständigte und die Klappe geöffnet wurde, zeigte sich darunter ein enger, etwa badezimmergroßer Raum. Der Geruch von Metall, Staub und etwas schwer Beschreibbarem stieg den Beamten entgegen.

Dann fanden sie zwei unscheinbare Metallkisten, sorgfältig nebeneinander in einer Ecke platziert.

Der grausige Fund

Die Ermittler öffneten die Kisten vorsichtig. Innen befanden sich:

  • Knochenreste eines erwachsenen Menschen,

  • lange, rot gefärbte Haare,

  • sowie Reste eines Stoffes, vermutlich Kleidung, die fast vollständig zerfallen war.

Forensische Untersuchungen ergaben, dass das Material der Überreste aus dem Jahr 2003 stammte. Die Haare gehörten höchstwahrscheinlich zu einer Frau. Doch es gab keinerlei Hinweise auf Identität, Todesursache oder die Art, wie die Person in den unterirdischen Raum gelangt war.

Eines jedoch stand schnell fest: Der Kellerraum war kein Sturmkeller, kein Lagerraum und ganz sicher kein Zufall. Er war gezielt gebaut worden.

Der verdächtige Bewohner: Ulrich M.

Der Verdacht richtete sich bald auf den früheren Besitzer des Hauses, Ulrich M., einen inzwischen 74-jährigen Schlosser, der dort fast dreißig Jahre lang gelebt hatte. Nachbarn beschrieben ihn als schweigsam, aber freundlich — einer, der immer half, wenn jemand einen Schlüssel verlor oder ein Schloss klemmte. Sein Ruf als Schlosser war makellos.

Doch genau dieser Beruf ließ die Ermittler aufhorchen.

Wer, wenn nicht ein Schlosser, könnte einen versteckten Raum bauen, ihn perfekt abdichten und ein Schloss konstruieren, das nur von außen zu öffnen war?

Als Ulrich M. festgenommen wurde, blieb er zunächst vollkommen ruhig. Erst im Verhör, nach Stunden des Schweigens, sagte er einen einzigen Satz. Einen Satz, der selbst erfahrenen Beamten einen Schauer über den Rücken jagte:

„Wenn Sie noch eine weitere Tür öffnen… wird alles viel schlimmer.“

Mehr nicht. Keine Erklärung, kein weiteres Wort.

Was bedeutet diese Drohung?

Die Aussage des alten Mannes löste eine Welle der Spekulationen aus. Meinten er tatsächlich eine weitere physische Tür im Haus — oder sprach er symbolisch von einer Wahrheit, die nie ans Licht kommen sollte?

Die Ermittler begannen sofort mit einer systematischen Durchsuchung:

  • Wände wurden mit Wärmebildkameras geprüft,

  • der Boden nach Hohlräumen abgetastet,

  • alte Baupläne analysiert,

  • sogar das umliegende Grundstück mit Bodenradar untersucht.

Einige Strukturen im Erdreich wirken tatsächlich unnatürlich — jedoch gibt es bislang keine Freigabe der Ergebnisse.

Ein Muster? Eine zweite Person? Oder noch mehr?

Die Polizei glaubt mittlerweile, dass der Fund von 2003 nicht der einzige Vorfall gewesen sein könnte. Denn im gleichen Zeitraum verschwanden in der Region mehrere junge Frauen spurlos, zwei davon mit rötlichen Haaren. Damals gab es keinerlei Hinweise auf einen Täter.

Heute wirkt der Verdacht naheliegend.

Die Ermittler schließen nicht aus, dass Ulrich M.:

  • mehr als einen verborgenen Raum besitzt,

  • weitere Opfer hatte,

  • oder sogar Mitwisser oder Helfer.

Sein Schweigen macht alles nur rätselhafter. Er zeigt weder Reue noch Ärger — eher eine Art seltsame Gelassenheit, die viele als beunruhigend empfinden.

Ein Dorf zwischen Angst und Faszination

Das kleine Quartier am Rand des Schwarzwalds steht seit dem Fund unter Schock. Manche Nachbarn fühlen sich schuldig, weil sie „nichts gemerkt haben“. Andere wollen nicht glauben, dass der nette ältere Mann, der ihnen jahrzehntelang die Türen reparierte, ein Doppelleben geführt haben könnte.

Doch die Angst ist spürbar. Vor allem, seit man weiß, dass es vielleicht noch „eine weitere Tür“ geben könnte.

Der Fall geht weiter

Bis heute verweigert Ulrich M. jede Aussage. Die Identität der gefundenen Person ist ungeklärt. Und die Frage, wie viele Geheimnisse sich noch unter dem alten Schwarzwaldhaus verbergen, hängt über Freiburg wie ein dunkler Schatten.

Ein Ermittler formulierte es so:

„Dieser Fall ist kein Fund. Er ist ein Eingang.“

Ein Eingang — in eine Geschichte, die erst beginnt, sich zu öffnen.

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