Leichenfund im Wald bei Werle – Ermittler vermuten brutal getöteten Rentner: Neue Spur führt zu möglichem Täter
Werle/Rostock – Eine massive Suchaktion mit rund 60 Einsatzkräften aus Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst hat am Dienstag und Mittwoch ein dusteres Geheimnis im dichten Waldgebiet nahe Werle (Landkreis Rostock) geluftet. Die Ermittler gehen inzwischen davon aus, dass die sterblichen Überreste des seit uber einem Jahr vermissten Rentners Adolf Bobrowski (81) gefunden wurden.
Doch was zunächst nach einem tragischen Vermisstenfall aussah, hat sich nun in eine potenzielle Mordermittlung von erschutterndem Ausmaß verwandelt.

Der Wald, der Antworten verschluckte
Als die Teams am fruhen Dienstagmorgen systematisch die schwer zugänglichen Waldparzellen absuchten, stießen sie schließlich auf eine tief in Laub und Ästen verborgene Grube. In dieser Grube entdeckten sie Kleidungsreste, die bereits am Fundort mit Bobrowski in Verbindung gebracht wurden. Nur wenige Schritte daneben fanden die Ermittler schließlich die menschlichen Überreste – sorgfältig mit Moos, Erde und Reisig verdeckt.
Ein Beamter vor Ort sprach von einem „absichtlich angelegten Versteck“, nicht von einem naturlichen Fundort.
„Das war kein Zufall, keine Verirrung, kein Unfall. Jemand wollte, dass dieser Körper nie gefunden wird“, sagte ein Ermittler unter der Bedingung der Anonymität.
Ungewöhnliche Spuren am Fundort
Noch bevor die Rechtsmedizin den Körper offiziell identifiziert hat, häufen sich die Hinweise, dass Bobrowski Opfer eines gewaltsamen Verbrechens wurde. Bei ersten Untersuchungen entdeckte man:
-
tiefe Frakturen an den Rippen,
-
eine Schädelverletzung, die auf stumpfe Gewalt hindeutet,
-
und Faserreste eines dicken Seils an den Handgelenken.
Besonders beunruhigend: In der Grube fanden Ermittler ein Metallstuck in Form eines kleinen dreieckigen Emblems, das offenbar abgerissen oder fallengelassen wurde. Nach ersten Einschätzungen könnte es einem Werkzeug oder Kleidungsstuck zugeordnet werden, das nicht zur Kleidung des Opfers gehörte.
Ein untrugliches Zeichen, dass am Tatort eine weitere Person gewesen sein muss.

Neue Spur: Ein Nachbar im Fokus
Die Ermittler richten ihre Aufmerksamkeit nun auf einen Mann aus Bobrowskis unmittelbarer Nachbarschaft: Joachim R. (58), ein fruherer Waldarbeiter, der vor rund einem Jahr mehrfach mit dem 81-Jährigen in Streit geraten sein soll. Mehrere Anwohner berichten von heftigen Auseinandersetzungen uber Grundstucksgrenzen und Lärmbelästigung.
Laut Polizeiakten wurde Joachim R. bereits damals wegen aggressiven Verhaltens auffällig – doch verschwand der Rentner kurze Zeit später spurlos.
Ein Ermittler formulierte es deutlich:
„Er war der letzte, der den Vermissten lebend gesehen hat. Und er hatte sowohl Ortskenntnis als auch körperliche Stärke, um einen Menschen im Wald verschwinden zu lassen.“
Brisant ist zudem, dass Joachim R. seit drei Wochen unauffindbar ist. Seine Wohnung steht leer, das Auto ist verschwunden, sein Handy seit Tagen ausgeschaltet.

War der Täter schon länger vorbereitet?
Die Grube, in der die Überreste entdeckt wurden, scheint im Voraus angelegt worden zu sein. Der Boden war unnaturlich geformt und teilweise verdichtet – ein Hinweis darauf, dass der Täter möglicherweise vorab den Ort ausgewählt und vorbereitet hat.
Das wirft erschutternde Fragen auf:
-
Wurde Bobrowski gezielt dorthin gelockt?
-
Handelte es sich um eine geplante Tat und keinen spontanen Gewaltakt?
-
Gibt es weitere Verstecke im Wald?
Die Polizei hat inzwischen das gesamte Gebiet großflächig abgesperrt und untersucht weitere potenzielle Fundstellen.
Die Bevölkerung lebt in Angst
In Werle herrscht seit dem Fund eine Atmosphäre aus Entsetzen und Furcht. Viele Bürger hatten gehofft, der 81-Jährige würde vielleicht verwirrt irgendwo überlebt haben. Stattdessen stehen sie nun vor einem mutmaßlichen Mordfall, der sich buchstäblich vor ihrer Haustür abgespielt hat.
Eine ältere Bewohnerin fasste die Stimmung zusammen:
„Wenn jemand so etwas einem 81-Jährigen antun kann, wer sagt uns, dass er nicht wieder zuschlägt?“
Ermittler schließen Suizid aus
Aufgrund der schweren Verletzungen, der Lage des Fundortes und der Art des Verbergens wird Fremdverschulden mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen. Laut Staatsanwaltschaft besteht „kein realistisches Szenario für eine Selbsttötung oder einen natürlichen Tod“.
Damit wird der Fall offiziell als Tötungsdelikt behandelt.
Was nun geschieht
Die Polizei sucht weiterhin nach Joachim R. und fordert die Öffentlichkeit zur Mithilfe auf. Gleichzeitig arbeiten Forensiker an der definitiven Identifizierung der Überreste und der Auswertung der Spuren.
Doch eines ist bereits klar:
Der Wald von Werle hat ein Geheimnis preisgegeben – und ein Verbrechen enthüllt, das viel dunkler ist als bisher angenommen.





