Irma Grese zitterte, ein Schrei – dann vollstreckte Albert Pierrepoint die eiskalte Gerechtigkeit.

Dieser Beitrag behandelt den Belsen-Prozess und die Hinrichtung von 11 Lagerangehörigen im Jahr 1945. Die Inhalte werden ausschließlich zur historischen Aufklärung und zum Gedenken an die Opfer geteilt.
13. Dezember 1945, Gefängnis Hameln – Elf Hinrichtungen an einem Morgen
Es gab keine jubelnde Menge, keine Lautsprecher, keine Wochenschaukameras. Nur das kalte Innere eines ehemaligen deutschen Gefängnisses und elf Galgen, die in einer Reihe aufgestellt waren.

Zwischen 7:48 Uhr und 10:12 Uhr am 13. Dezember 1945 vollstreckte Großbritanniens beruhmtester Henker Albert Pierrepoint – bekannt als Europas schnellster Henker – elf Todesurteile nacheinander, im Durchschnitt weniger als zweieinhalb Minuten pro Person.
Darunter waren:
Josef Kramer, die „Bestie von Bergen-Belsen“
Irma Grese, 22 Jahre alt – die jungste Frau, die im 20. Jahrhundert jemals nach britischem Zivilrecht hingerichtet wurde
Elisabeth Volkenrath, Johanna Bormann und sieben weitere Angeklagte
Was diesen Morgen fur die wenigen offiziellen Zeugen (britische Gefängnismitarbeiter, medizinische Offiziere, ein Kaplan und eine Handvoll akkreditierter Reporter) so einzigartig erschreckend machte, war nicht die Verzögerung oder Grausamkeit, sondern die kalte, fast mechanische Effizienz.
Pierrepoint arbeitete nach seiner beruhmten „schnellen und humanen“ Methode:
Die Verurteilten wurden geweckt, ihnen wurden die Augen verbunden und sie wurden in weniger als 30 Sekunden zur Falltur gefuhrt.
Die Falle öffnete sich in dem Moment, als er den Hebel betätigte – fast alle starben sofort an einem Genickbruch.
Während noch eine Leiche hing, wurde bereits das Seil fur die nächste vorbereitet.

Ein anwesender britischer Offizier schrieb in sein privates Tagebuch: „Wir erwarteten Chaos oder zumindest einige Emotionen. Stattdessen hörten wir nur das wiederholte dumpfe Geräusch der Falltur und das Knarren der Seile. Es war erschreckender als jede Schlacht, die ich je geschlagen habe.“
Irma Grese war die Dritte in der Reihe. Als die Falle sich öffnete, blieb ihr nur noch Zeit fur ein leises Geräusch, bevor es still wurde.
Wir erzählen von jenem Morgen nicht, um uber den Tod zu verweilen, sondern um:
Ehrt die mehr als 50.000 Menschen, die in den letzten Kriegsmonaten in Bergen-Belsen ums Leben kamen.
Wurdigen wir die Überlebenden, die sich ihren Peinigern im Luneburger Gerichtssaal stellten.
Wir sollten uns daran erinnern, dass der Rechtsstaat – so schnell und unerbittlich er auch sein mag – die einzige Barriere gegen eine Ruckkehr in die Dunkelheit bleibt.
Offizielle Quellen:
Akten des Belsen-Prozesses – The National Archives UK (WO 235)
Albert Pierrepoint, „Henker: Pierrepoint“ (Memoiren, 1974)
Bericht eines britischen Arztes, Gefängnis Hameln, 13. Dezember 1945
Raymond Phillips (Hrsg.), „Der Prozess gegen Josef Kramer und vierundvierzig andere“ (1949)




