Leiche im Wald entdeckt – War es Mord an Marion S. (68)? Ex-Ehemann gerät ins Visier der Ermittler
Halle (Nordrhein-Westfalen) – Ein schockierender Fund in einem abgelegenen Naturschutzgebiet bei Halle/Westfalen könnte ein dunkles Kapitel aufklären, das die Region seit Tagen in Atem hält. Spaziergänger entdeckten tief im Wald eine Leiche. Vieles deutet darauf hin, dass es sich um die seit dem 5. Juli vermisste Rentnerin Marion S. (68) aus Steinhagen handeln könnte. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren – und erstmals verdichten sich Hinweise auf ein mögliches Gewaltverbrechen.
Die Identität der Toten ist offiziell noch nicht bestätigt. Doch laut Ermittlerkreisen sprechen Fundort, Kleidung und körperliche Merkmale stark dafur, dass es sich um Marion S. handelt. Die Frau war vor mehreren Tagen spurlos verschwunden, nachdem sie einen wichtigen Termin nicht wahrgenommen hatte.
Ein Verschwinden voller Rätsel
Am 5. Juli wollte Marion S. einen Bekannten treffen, um uber die Vermietung eines Hauses zu sprechen, das sie von ihren Eltern geerbt hatte. Zu diesem Treffen erschien sie nie. Stattdessen wurde ihr Mercedes A-Klasse am vereinbarten Ort entdeckt – unverschlossen, mit ihrer Handtasche auf dem Beifahrersitz. Handy, Geldbörse und persönliche Gegenstände blieben zuruck. Von der 68-Jährigen fehlte jede Spur.
Schon damals war den Ermittlern klar: Dieses Verschwinden war ungewöhnlich. „Das Verhalten passt nicht zu einer geplanten Reise oder einem freiwilligen Untertauchen“, hieß es aus Polizeikreisen.
Der Leichenfund – und neue, beunruhigende Details
Die nun gefundene Leiche lag abseits eines offiziellen Waldweges, teilweise verdeckt durch Gestrupp. Nach ersten Informationen befand sich der Körper nicht lange an diesem Ort – was die Vermutung nahelegt, dass die Leiche dort gezielt abgelegt wurde.
Forensiker sicherten zahlreiche Spuren: Fußabdrucke im feuchten Boden, textile Fasern an der Kleidung der Toten sowie mögliche Abwehrverletzungen an den Armen. Offiziell äußert sich die Polizei zuruckhaltend, doch intern wird ein Tötungsdelikt nicht ausgeschlossen.
Die Mordkommission K11 aus Bielefeld hat die Ermittlungen ubernommen.
Ex-Ehemann im Fokus der Ermittlungen
Besondere Aufmerksamkeit gilt derzeit dem getrennt lebenden Ehemann Hans-Heinrich S. (72). Der ehemalige Schäfer lebte bis vor Kurzem mit Marion S. zusammen, bevor sie ihn verließ und in eine Seniorenwohnung in Steinhagen zog. Laut Bekannten hatte sie die Ehe nicht mehr ertragen.
„Sie hatte Angst vor weiteren Konflikten“, berichtet eine Nachbarin. „Es ging um Geld, um das Haus, um alte Verletzungen.“
Brisant: Hans-Heinrich S. erschien Anfang Juli nicht zur Scheidungsverhandlung. Nur funf Tage später verschwand Marion S.
Ein mögliches Tatmotiv?
Ermittler prufen derzeit, ob es im Vorfeld des Verschwindens zu einem heftigen Streit gekommen sein könnte – möglicherweise uber die Nutzung oder Vermietung des geerbten Hauses. Nach Informationen aus dem Umfeld soll Marion S. darauf bestanden haben, allein uber das Objekt zu verfugen.
Ein Ermittler, der anonym bleiben möchte, sagt:
„Wir untersuchen, ob jemand versucht hat, Kontrolle zuruckzugewinnen – emotional oder finanziell.“
Zudem wird gepruft, ob es nach dem Verschwinden Bewegungen des Fahrzeugs oder verdächtige Telefonaktivitäten gab, die auf eine gezielte Tat hindeuten könnten.
Spurenlage deutet auf Gewalt hin
Besonders beunruhigend: An der Leiche sollen laut ersten Hinweisen Verletzungen festgestellt worden sein, die nicht mit einem Unfall vereinbar sind. Ob diese todesursächlich waren, wird die Obduktion klären.
Die Ermittler schließen derzeit kein Szenario aus: von einer Eskalation im persönlichen Umfeld bis hin zu einer geplanten Tat.
Hans-Heinrich S. weist Vorwurfe zuruck
Der 72-Jährige bestreitet weiterhin jede Beteiligung. In einer kurzen Stellungnahme gegenuber der Polizei erklärte er, nichts mit dem Verschwinden seiner Ehefrau zu tun zu haben. Eine Festnahme gab es bislang nicht.
Die Polizei betont ausdrucklich:
„Es gilt die Unschuldsvermutung. Wir ermitteln in alle Richtungen.“
Eine Region unter Schock
In Steinhagen und Halle herrscht tiefe Besturzung. Viele kannten Marion S. als ruhige, freundliche Frau. Kerzen und Blumen liegen inzwischen nahe dem Waldgebiet, in dem die Leiche entdeckt wurde.
Die kommenden Tage durften entscheidend sein. Die Ergebnisse der rechtsmedizinischen Untersuchung könnten klären, ob Marion S. Opfer eines Verbrechens wurde – und ob sich der schreckliche Verdacht bestätigt.
Bis dahin bleibt eine bedruckende Frage offen:
War dieses Verschwinden das tragische Ende eines langen inneren Konflikts – oder das Ergebnis einer tödlichen Eskalation?




