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Mann unter Rheinbahn eingeklemmt und 300 Meter mitgeschleift – Dramatischer nächtlicher Unfall in Düsseldorf-Benrath

Düsseldorf – Ein schwerer Verkehrsunfall hat sich in der Nacht auf Samstag im Düsseldorfer Stadtteil Benrath ereignet und einen Großeinsatz der Rettungskräfte ausgelöst. Ein Mann wurde dabei unter einer Straßenbahn der Rheinbahn eingeklemmt und über eine Strecke von rund 300 Metern mitgeschleift. Trotz der dramatischen Umstände erlitt der Mann nach ersten Erkenntnissen lediglich leichte Verletzungen an den Beinen. Der Fahrer der Straßenbahn stand unter Schock.

Der Unfall ereignete sich am späten Samstagabend, dem 13. Dezember, auf der Benrather Schloßallee in unmittelbarer Nähe des Haltepunkts Schloss Benrath. Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei wurden gegen Abend alarmiert, nachdem mehrere Notrufe eingegangen waren.

Versuch, die Bahn zu erreichen, endet dramatisch

Nach Angaben der Polizei hatte der Mann offenbar versucht, die Straßenbahn noch zu erreichen. Beim Überqueren der Gleise am Haltepunkt Benrath Palace übersah er jedoch die herannahende Rheinbahn. In der Folge wurde er von der Kupplung des Triebwagens erfasst, stürzte und geriet unter das Fahrzeug.

Die Straßenbahn kam erst nach etwa 300 Metern zum Stillstand. In dieser Zeit wurde der Mann unter dem Fahrzeug mitgeschleift. Augenzeugen berichteten von panischen Schreien und einer extrem angespannten Situation, bis der Zug schließlich anhielt und klar wurde, dass sich eine Person unter dem Fahrzeug befand.

Großeinsatz der Feuerwehr

Die Feuerwehr Düsseldorf rückte mit mehreren Einsatzfahrzeugen an. Um den eingeklemmten Mann zu befreien, musste die Straßenbahn mithilfe spezieller hydraulischer Hebegeräte angehoben werden. Währenddessen wurde der Verletzte von Rettungskräften betreut und stabilisiert.

Die Benrather Schloßallee wurde im Bereich der Unfallstelle vollständig gesperrt, um eine sichere Rettung zu ermöglichen. Der Einsatz zog sich über einen längeren Zeitraum hin und sorgte für Verkehrsbehinderungen in der Umgebung.

„Die Rettung war technisch anspruchsvoll, aber verlief kontrolliert und erfolgreich“, teilte ein Sprecher der Feuerwehr mit. „Angesichts der Umstände kann man von großem Glück sprechen.“

Verletzungen weniger schwer als befürchtet

Trotz der Schwere des Unfalls erlitt der Mann nach ersten medizinischen Einschätzungen lediglich leichte Verletzungen an den Beinen. Er wurde nach der Erstversorgung vor Ort umgehend in ein Krankenhaus gebracht, um dort weiter untersucht zu werden.

Lebensgefahr bestand nach Angaben der Einsatzkräfte nicht. Wie es zu den vergleichsweise geringen Verletzungen kommen konnte, wird derzeit noch untersucht.

Fahrer der Rheinbahn unter Schock

Der Fahrer der Straßenbahn blieb körperlich unverletzt, stand jedoch unter erheblichem Schock. Er wurde ebenfalls vor Ort betreut. Für Rheinbahn-Fahrer gelten in solchen Situationen klare Abläufe, dennoch sind Unfälle dieser Art auch für erfahrenes Personal psychisch extrem belastend.

Die Rheinbahn äußerte sich betroffen über den Vorfall und kündigte an, eng mit den Ermittlungsbehörden zusammenzuarbeiten.

Polizei ermittelt zur Unfallursache

Die Polizei Düsseldorf hat die Ermittlungen zur genauen Unfallursache aufgenommen. Derzeit gehen die Beamten davon aus, dass es sich um einen tragischen Unfall handelt. Hinweise auf Fremdverschulden liegen bislang nicht vor.

„Nach aktuellem Stand wollte der Mann offenbar noch die Bahn erreichen und hat dabei die herannahende Straßenbahn übersehen“, erklärte ein Polizeisprecher. Ob Ablenkung, schlechte Sicht oder andere Faktoren eine Rolle spielten, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Appell an die Öffentlichkeit

Die Polizei nimmt den Vorfall zum Anlass, erneut auf die Gefahren im Bereich von Straßenbahngleisen hinzuweisen. Züge und Straßenbahnen können nicht ausweichen und haben einen langen Bremsweg. Zudem werden sie häufig unterschätzt, was Geschwindigkeit und Annäherung betrifft.

„Das Betreten der Gleise, insbesondere in letzter Sekunde, ist lebensgefährlich“, so der Sprecher. „Auch wenn es eilig ist – kein Zug ist es wert, das eigene Leben zu riskieren.“

Erleichterung nach dramatischer Nacht

Für die Einsatzkräfte endete die Nacht mit Erleichterung. Angesichts der dramatischen Lage hätte der Unfall deutlich schwerere Folgen haben können. Anwohner und Passanten zeigten sich am Sonntagmorgen noch sichtlich erschüttert von dem Geschehen.

Der Bahnverkehr auf der Benrather Schloßallee konnte nach Abschluss der Bergungs- und Ermittlungsarbeiten wieder freigegeben werden.

Der Vorfall bleibt ein eindringliches Beispiel dafür, wie schnell ein alltäglicher Moment zu einer lebensbedrohlichen Situation werden kann – und wie entscheidend besonnenes Verhalten im Straßenverkehr ist.

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