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Leiche treibt im Kanal von Wilhelmsburg – Mordverdacht nach grausigem Fund nahe der Argentinienbrucke

Hamburg-Wilhelmsburg – Ein schockierender Fund hat am Dienstagmorgen den Stadtteil Wilhelmsburg erschuttert. Gegen 9.05 Uhr entdeckten Passanten eine reglose Person, die im Kanal nahe der Argentinienbrucke trieb. Die Zeugen alarmierten umgehend die Rettungskräfte. Wenig später bestätigte die Feuerwehr Hamburg den Einsatz.

Spezialkräfte der Feuerwehr bargen den leblosen Körper aus dem Wasser. Zeitgleich wurden mehrere Boote und kleinere Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Polizei eingesetzt, um den Bereich abzusichern. Die Umgebung rund um den Fundort wurde weiträumig abgesperrt.

Identität des Opfers geklärt

Im Laufe des Nachmittags teilten Ermittler mit, dass die Identität des Opfers festgestellt werden konnte. Es handelt sich um Nina Kruger (34), eine in Wilhelmsburg lebende Grafikdesignerin. Die Frau galt seit dem Vorabend als vermisst, nachdem sie nicht wie vereinbart nach Hause zuruckgekehrt war.

Freunde beschrieben Kruger als „ruhig, zuverlässig und kreativ“. Sie habe erst vor wenigen Monaten eine neue Wohnung in der Nähe des Kanals bezogen. „Sie liebte Spaziergänge am Wasser“, sagte eine Bekannte. „Aber wir hätten niemals gedacht, dass so etwas passieren könnte.“

Verdächtige Verletzungen entdeckt

Was zunächst wie ein tragischer Unglucksfall wirkte, nahm nach der ersten Untersuchung eine dramatische Wendung. Laut Angaben aus Ermittlerkreisen wies der Körper der Frau Verletzungen auf, die nicht mit einem Sturz ins Wasser vereinbar sind. Insbesondere Hämatome an Armen und Oberkörper sowie eine Kopfverletzung deuteten auf eine gewaltsame Auseinandersetzung hin.

Ein Polizeisprecher erklärte:
„Zum jetzigen Zeitpunkt schließen wir ein Fremdverschulden nicht aus. Die Umstände sprechen dafur, dass die Frau bereits vor dem Eintreffen im Wasser verletzt wurde.“

Der Leichnam wurde noch am selben Tag in die Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) uberfuhrt, wo eine Obduktion durchgefuhrt werden soll.

Mutmaßlicher Täter im Fokus der Ermittler

Im Zuge der Ermittlungen geriet ein Mann aus dem Umfeld der Verstorbenen in den Fokus der Polizei. Dabei handelt es sich um Tobias M. (38), einen ehemaligen Lebensgefährten von Nina Kruger. Nach Angaben der Ermittler hatte es zwischen den beiden in den vergangenen Wochen wiederholt Streit gegeben.

Zeugen wollen die beiden am Montagabend in der Nähe der Argentinienbrucke gesehen haben. Dabei sei es zu einer lautstarken Auseinandersetzung gekommen. Überwachungskameras aus der Umgebung zeigen nach Angaben der Polizei zwei Personen, die gegen 22.30 Uhr gemeinsam in Richtung des Kanals gingen. Nur eine Person sei später zuruckgekehrt.

Festnahme nach Vernehmung

Am späten Dienstagabend wurde Tobias M. vorläufig festgenommen. Er bestreitet bislang jede Schuld. Über seinen Anwalt ließ er mitteilen, es habe zwar Streit gegeben, er habe den Ort jedoch allein verlassen.

Die Staatsanwaltschaft pruft derzeit einen Antrag auf Untersuchungshaft wegen des Verdachts auf Totschlag. Die Ermittlungen dauern an.

Betroffenheit im Stadtteil

In Wilhelmsburg herrscht große Besturzung. An der Argentinienbrucke legten Anwohner Blumen und Kerzen nieder. Viele zeigen sich schockiert, dass ein solches Verbrechen mitten im Wohngebiet geschehen sein könnte.

„Das ist normalerweise ein ruhiger Ort“, sagte eine Anwohnerin. „Man fuhlt sich plötzlich nicht mehr sicher.“

Polizei bittet um Hinweise

Die Polizei bittet Zeugen, die am Montagabend zwischen 21.30 Uhr und 23.30 Uhr verdächtige Beobachtungen im Bereich des Kanals gemacht haben, sich zu melden. Besonders wichtig seien Hinweise zu Personen oder Fahrzeugen, die sich ungewöhnlich verhielten.

„Jede noch so kleine Beobachtung kann entscheidend sein, um die letzten Stunden des Opfers zu rekonstruieren“, so die Polizei.

Viele Fragen bleiben offen

Während die Ermittler weiter Spuren auswerten und Zeugen befragen, bleiben viele Fragen unbeantwortet:
Was geschah in der Nacht am Kanal?
Warum eskalierte der Streit so tödlich?
Und hätte die Tat verhindert werden können?

Eines steht jedoch fest: Der Leichenfund in Wilhelmsburg ist mehr als ein tragischer Zufall. Es ist ein Fall, der den Stadtteil noch lange beschäftigen wird – und der nun die vollständige Aufklärung durch die Ermittler erfordert.

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