Hamburg-Ochsenwerder – Ein grausiger Fund hat am Mittwochmorgen die Einsatzkräfte in Hamburg in Alarmbereitschaft versetzt. In der Elbe bei Ochsenwerder wurde ein lebloser Körper entdeckt. Die Feuerwehr barg den Mann aus dem Wasser und ubergab ihn der Rechtsmedizin. Die Polizei schließt ein Gewaltverbrechen derzeit nicht aus.
Großalarm am fruhen Morgen
Gegen 08.40 Uhr ging bei der Feuerwehr Hamburg der Notruf ein: Ein Passant hatte eine reglose Person entdeckt, die nahe dem Ufer der Elbe trieb. Umgehend wurden Taucher, Rettungskräfte, ein Notarzt sowie mehrere Fahrzeuge der Feuerwehr und Polizei zum Einsatzort entsandt.
Die Taucher lokalisierten den Körper wenige Meter vom Ufer entfernt. Augenzeugen berichteten, der Mann habe sich teilweise entkleidet im Wasser befunden. Nach der Bergung wurde der Bereich rund um den Fundort weiträumig abgesperrt.

Identität des Opfers festgestellt
Im Laufe des Nachmittags bestätigten Ermittler die Identität des Toten. Es handelt sich um Jan Petersen (42), einen in Hamburg lebenden Gelegenheitsarbeiter. Petersen galt seit dem Vorabend als vermisst, nachdem er nicht wie angekundigt nach Hause zuruckgekehrt war.
Nach Angaben von Angehörigen war der Mann zuletzt am Dienstagabend in einer Gaststätte im Stadtteil Wilhelmsburg gesehen worden. Danach verlor sich seine Spur.
„Er wollte eigentlich nur noch kurz spazieren gehen“, sagte ein Bekannter des Opfers. „Dass es so endet, ist unvorstellbar.“
Verdächtige Umstände am Fundort
Was zunächst wie ein tragischer Unglucksfall wirkte, entwickelte sich rasch zu einem komplexen Ermittlungsfall. Laut Polizei wies der Körper Verletzungen auf, die nicht eindeutig mit einem Sturz ins Wasser erklärbar sind. Zudem fehlten persönliche Gegenstände des Mannes, darunter sein Mobiltelefon und seine Geldbörse.
Ein Sprecher der Polizei erklärte:
„Wir können derzeit nicht ausschließen, dass der Mann durch Fremdeinwirkung zu Tode gekommen ist. Die Spurenlage ist ungewöhnlich.“
Auch die Tatsache, dass der Mann nur teilweise bekleidet war, wirft Fragen auf. Ermittler prufen, ob es vor dem Tod zu einer Auseinandersetzung kam.
Mutmaßlicher Täter im Fokus
Im Zuge der Ermittlungen geriet Daniel K. (39), ein Bekannter des Opfers, in den Fokus der Polizei. Beide Männer sollen sich seit Jahren gekannt haben und zuletzt in einen Streit geraten sein. Nach Zeugenaussagen ging es dabei um Geld und persönliche Konflikte.
Mehrere Personen wollen Jan Petersen und Daniel K. am Dienstagabend gemeinsam in der Nähe des Elbufers gesehen haben. Dabei sei es zu einer lautstarken Auseinandersetzung gekommen.
Überwachungskameras aus der Umgebung zeigen zwei Männer, die gegen 22.15 Uhr gemeinsam Richtung Fluss gingen. Kurze Zeit später kehrte nur eine Person zuruck.

Polizei vernimmt Verdächtigen
Daniel K. wurde am Mittwochvormittag von der Polizei vernommen. Er bestreitet jede Beteiligung am Tod von Jan Petersen und erklärte, die beiden hätten sich nach einem Streit getrennt.
Die Staatsanwaltschaft pruft derzeit, ob ein Haftantrag wegen des Verdachts auf Totschlag gestellt wird. Weitere Ermittlungen, darunter die Auswertung von Handydaten und Zeugenaussagen, laufen auf Hochtouren.
Obduktion soll Klarheit bringen
Der Leichnam wurde in das Institut fur Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) gebracht. Dort soll eine Obduktion klären, ob der Mann bereits vor dem Sturz ins Wasser verletzt oder bewusstlos war.
Auch toxikologische Untersuchungen sollen zeigen, ob Alkohol oder andere Substanzen eine Rolle gespielt haben.
Betroffenheit in Ochsenwerder
Der Fund sorgt in Ochsenwerder fur große Verunsicherung. Anwohner legten Blumen am Ufer nieder. Viele äußerten Sorge um die Sicherheit in dem sonst ruhigen Gebiet.
„Hier passiert normalerweise nichts“, sagte eine Anwohnerin. „Dass jemand hier ums Leben gekommen sein könnte, macht Angst.“
Polizei bittet um Hinweise
Die Polizei bittet Zeugen, die sich am Dienstagabend zwischen 21.30 Uhr und 23.30 Uhr im Bereich des Elbufers bei Ochsenwerder aufgehalten haben, sich zu melden. Auch Hinweise zu verdächtigen Personen oder Fahrzeugen könnten entscheidend sein.
Viele Fragen offen
War es ein tragischer Unfall – oder ein Gewaltverbrechen?
Warum endete der Abend des 42-jährigen Mannes tödlich in der Elbe?
Und welche Rolle spielte der Streit mit dem Bekannten?
Die Ermittlungen dauern an. Klar ist nur eines: Der Leichenfund in der Elbe bei Ochsenwerder wird Hamburg noch lange beschäftigen.




