Gefangen in der Welt eines Kindes: Die dramatische Suche nach dem 19-jährigen Maurice L. aus Hagen
Gefangen in der Welt eines Kindes: Die dramatische Suche nach dem 19-jährigen Maurice L. aus Hagen
HAGEN – Die Stadt Hagen hält den Atem an. Seit Donnerstagabend wird der 19-jährige Muck Maurice L. vermisst. Was wie das Verschwinden eines jungen Erwachsenen klingen mag, ist in Wahrheit ein Wettlauf gegen die Zeit unter lebensbedrohlichen Umständen. Maurice besitzt zwar den Körper eines Mannes, doch sein Geist ist auf dem Stand eines Kindes geblieben. Nun gibt es Hinweise, dass er skrupellosen Kriminellen in die Falle gegangen sein könnte.

Es war der 18. Dezember 2025, als Maurice seine gewohnte Umgebung verließ. Für seine Familie ist es der absolute Albtraum: Maurice kann Gefahren nicht einschätzen, er versteht die Welt nicht wie ein Gleichaltriger. Er ist orientierungslos und auf Hilfe angewiesen. Doch anstatt auf Mitgefühl zu treffen, scheint er zur Zielscheibe von Ausbeutung geworden zu sein.
Dunkle Schatten in der Gaming-Szene
Neue Zeugenaussagen werfen ein beunruhigendes Licht auf die letzten Stunden vor seinem Verschwinden. Zeugen beobachteten Maurice in der Nähe einer Spielhalle im Hagener Stadtzentrum. Er soll dort in Begleitung einer Gruppe älterer Jugendlicher gesehen worden sein, die ihn offensichtlich bedrängten. „Er wirkte verängstigt, als hätte er die Kontrolle verloren“, berichtet ein Passant, der die Gruppe bemerkte.
Die Polizei geht derzeit einer schrecklichen Theorie nach: Maurice könnte gezielt manipuliert worden sein. Aufgrund seiner kindlichen Gutgläubigkeit vermuten die Ermittler, dass die Unbekannten es auf seine Ersparnisse abgesehen hatten. Es gibt Anzeichen dafür, dass er unter Druck gesetzt wurde, Geld abzuheben, bevor er von der Gruppe an einem abgelegenen Ort – möglicherweise einem Bahnhof oder einer verlassenen Industriebrache – einfach sich selbst überlassen wurde.

Ein Kind in der Kälte der Nacht
Das Schlimmste für die Angehörigen ist die Ungewissheit über seinen Aufenthaltsort während der aktuellen Kältewelle. Ohne die Fähigkeit, logische Entscheidungen zu treffen, könnte Maurice versuchen, sich in Zügen oder Bussen zu verstecken, ohne zu wissen, wohin diese ihn bringen. „Für ihn ist die Welt da draußen gerade ein dunkler, unheimlicher Wald“, sagt ein Polizeisprecher. Da er keine Medikamente benötigt, aber psychisch extrem labil auf Stress reagiert, besteht die Gefahr eines Schockzustands.
Die Suchmaßnahmen wurden massiv ausgeweitet. Rettungshunde der Johanniter und der Polizei durchkämmten das Gebiet rund um den Hagener Hauptbahnhof sowie mehrere Parks. Auch die Bundespolizei ist informiert, da Maurice ein leidenschaftlicher Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel ist und bereits in der Vergangenheit ziellos in Regionalbahnen gesichtet wurde.
Die verzweifelte Bitte der Familie
Die Eltern von Maurice haben über die sozialen Medien einen dringenden Appell veröffentlicht. Sie beschreiben ihn als freundlich, aber extrem schüchtern gegenüber Fremden. Er erkenne nicht, wenn Menschen Böses im Schilde führen. „Bitte schaut hin! Er ist kein normaler 19-Jähriger, er ist ein Kind, das sich verlaufen hat“, so der emotionale Post der Mutter.
Wie Sie helfen können

Die Polizei bittet die Bevölkerung um erhöhte Aufmerksamkeit, insbesondere an Bahnhöfen, in Zügen und an öffentlichen Plätzen in Hagen und Umgebung. Maurice wird wie folgt beschrieben:
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Größe: ca. 175 cm, schlanke Statur.
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Haare: Dunkelblond; Augen: Braun.
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Kleidung: Eine markante weiße Steppjacke, eine schwarz-weiße Jogginghose und auffällige blaue Fila-Schuhe.
Sollten Sie eine Person sehen, die ziellos umherirrt oder durch ein kindliches Verhalten in einem erwachsenen Körper auffällt, zögern Sie nicht.
Hinweise nimmt die Polizei Hagen unter der Rufnummer 02331 986 2066 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen. Bitte behalten Sie Maurice im Blick, falls Sie ihn sichten, und wählen Sie sofort den Notruf 110. Jede Minute, die er länger allein in der Kälte verbringt, erhöht die Gefahr für sein Leben.




