Spurlos verschwunden in Kürten: Das dunkle Geheimnis hinter dem Verschwinden einer jungen Münchnerin
Spurlos verschwunden in Kürten: Das dunkle Geheimnis hinter dem Verschwinden einer jungen Münchnerin
KÜRTEN / BERGISCH GLADBACH – Es ist ein Szenario, das jeder Mutter das Blut in den Adern gefrieren lässt. Seit dem 20. April 2025 fehlt von einer jungen Frau aus München jede Spur. Was als harmonischer Osterbesuch bei ihrer Mutter im beschaulichen Kürten begann, entwickelte sich zu einem rätselhaften Kriminalfall, der die gesamte Region in Atem hält. Neue Erkenntnisse aus dem persönlichen Umfeld der Vermissten deuten nun darauf hin, dass hinter dem Verschwinden weit mehr steckt als ein bloßes Weglaufen.
Ein Abschied ohne Wiederkehr
Am Morgen des 20. April verließ die junge Frau das Haus ihrer Mutter. Es gab keinen Streit, keine lauten Worte. Doch die Umstände ihres Aufbruchs sind höchst beunruhigend: Sie nahm weder Bargeld noch ihre Bankkarte mit. Ihr Personalausweis und – was in der heutigen Zeit fast unvorstellbar ist – ihr Mobiltelefon blieben unberührt auf dem Küchentisch liegen.
„Es ist, als wäre sie nur kurz Luft schnappen gegangen und dann buchstäblich vom Erdboden verschluckt worden“, so ein Sprecher der Polizei im Rheinisch-Bergischen Kreis. Ohne digitale Spur und ohne finanzielle Mittel ist ein freiwilliges Untertauchen über einen Zeitraum von mehreren Monaten nahezu unmöglich. Dies führte die Ermittler zu einer düsteren Vermutung: War ihr Verschwinden eine Flucht vor einem unsichtbaren Feind?
Die Tagebücher des Grauens: Mobbing und psychischer Terror

Wochen nach ihrem Verschwinden stieß die Mutter bei der Durchsicht der zurückgelassenen Unterlagen auf ein Tagebuch und ausgedruckte Chatverläufe. Die Inhalte sind erschütternd. Die junge Frau, die in München lebte, wurde offenbar Opfer von massivem Cyber-Mobbing und gezielter psychischer Einschüchterung. Unbekannte Täter hatten sie über soziale Netzwerke isoliert und unter Druck gesetzt.
Experten vermuten, dass der Besuch in Kürten kein reiner Urlaub war, sondern ein verzweifelter Versuch, den Peinigern zu entkommen. Doch der Schatten ihrer Verfolger schien ihr gefolgt zu sein. Die Ermittler prüfen derzeit, ob die junge Frau in einen Zustand extremer psychischer Ausnahmesituation geraten ist oder ob sie von jemandem unter einem Vorwand aus dem Haus gelockt wurde.
Die Spur am Waldrand
Ein kleiner Lichtblick in der bisher erfolglosen Suche war der Fund ihres gestreiften Pullovers in der Nähe eines Waldstücks bei Bergisch Gladbach. Der Fundort wirkt jedoch arrangiert, fast so, als sollte eine falsche Fährte gelegt werden. Suchhunde der Polizei verloren an dieser Stelle die Spur, was darauf hindeutet, dass sie dort in ein Fahrzeug gestiegen sein könnte – freiwillig oder unter Zwang bleibt die quälende Frage.
Die Polizei hat die Ermittlungen auf das Darknet und anonyme Messenger-Dienste ausgeweitet, um die Drahtzieher hinter den Mobbing-Attacken zu identifizieren. „Wir suchen nach den Personen, die sie in den Wochen vor dem 20. April kontaktiert haben. Jede Nachricht, jede noch so kleine Drohung könnte der Schlüssel zu ihrem Aufenthaltsort sein“, betont die zuständige Sonderkommission.
Ein Appell an die Öffentlichkeit

Die Personenbeschreibung ist weiterhin aktuell: Die Vermisste ist ca. 172 cm groß, schlank, hat dunkelblonde Haare und blaue Augen. Zuletzt trug sie blaue Jeans und schwarze Turnschuhe sowie eine Brille.
Die Mutter der Vermissten richtete sich in einem emotionalen Appell an die Bevölkerung: „Wenn jemand etwas gesehen hat, bitte melden Sie sich. Meine Tochter ist eine zerbrechliche Seele, die Hilfe braucht. Wir wollen sie einfach nur sicher nach Hause bringen.“
Die Polizei bittet Zeugen, die am Morgen des 20. April im Bereich Kürten oder Bergisch Gladbach verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich unter der Rufnummer 02202/205-0 zu melden. In diesem Fall zählt jede Minute, denn hinter der Fassade der Ruhe verbirgt sich oft ein Sturm, den niemand kommen sah.




