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DIE LETZTE GAROTTENHINRICHTUNG DER GESCHICHTE

ÄUSSERST SENSIBLE INHALTE – NUR FÜR PERSONEN AB 18 JAHREN

Dieser Beitrag beschreibt eine im 20. Jahrhundert unter der Franco-Diktatur in Spanien durchgefuhrte Hinrichtung. Er dient ausschließlich der historischen Aufklärung und dem Gedenken an diejenigen, die fur die Demokratie gekämpft haben.

Die letzte Hinrichtung durch die Garotte in der Geschichte – Das Schicksal von Salvador Puig Antich

Jahrhundertelang war die Garotte – ein eisernes Halsband, das durch eine Schraube langsam zugezogen wurde, bis es die Halswirbel zerquetschte – Spaniens offizielle Hinrichtungsmethode. In den 1970er Jahren war sie fast uberholt, doch das Franco-Regime entschied sich, sie ein letztes Mal anzuwenden.

Am 2. März 1974 wurde der 25-jährige katalanische Anarchist und Anti-Franco-Aktivist Salvador Puig Antich im Modelo-Gefängnis in Barcelona als letzter Mensch in der Geschichte durch die Garotte hingerichtet.

Salvador schloss sich 1971 der Movimiento Ibérico de Liberación (MIL) an, einer kleinen bewaffneten Gruppe, die Banken enteignete, um Arbeiterkämpfe zu finanzieren und libertäre Literatur zu veröffentlichen. Am 25. September 1973 kam es bei einer routinemäßigen Straßenkontrolle in Barcelona zu einer Schießerei zwischen MIL-Mitgliedern und einer Polizeistreife. Ein junger Polizist, Francisco Anguas Barragán (23 Jahre), wurde dabei tödlich verletzt. Salvador, der selbst von vier Kugeln getroffen wurde, konnte noch am Tatort festgenommen werden.

Sein Prozess vor einem Militärgericht im Dezember 1973 dauerte nur wenige Stunden. Trotz erheblicher Zweifel daran, wer den tödlichen Schuss abgegeben hatte, und eindeutiger Beweise fur Folter während des Verhörs wurde er zum Tode verurteilt. Internationale Gnadengesuche – darunter persönliche Appelle des Papstes, des Bundeskanzlers und Tausender Demonstranten in ganz Europa – wurden von General Franco ignoriert.

Am 2. März 1974 um 9:40 Uhr wurde Salvador in den Gefängnishof gefuhrt. Er blieb ruhig, verweigerte die Sterbesakramente und soll gesagt haben: „Ich sterbe unschuldig, aber es lebe die Freiheit.“ Der Henker vollstreckte auf Befehl das Urteil mit der traditionellen Garotte. Spanien schaffte die Garotte im darauffolgenden Jahr endgultig ab und die Todesstrafe selbst 1978 mit der neuen demokratischen Verfassung.

Wir gedenken heute Salvador Puig Antich nicht, um Hass zu schuren, sondern um all jene zu ehren, die unter Einsatz ihres Lebens der Diktatur widerstanden und in Spanien fur die Demokratie kämpften; um den Mut einer Generation anzuerkennen, die sich weigerte, zu schweigen; und um zu bekräftigen, dass die Abschaffung der Todesstrafe und der Triumph der Freiheit im Jahr 1978 zum Teil auf ihrem Opfer beruhten.

Offizielle und seriöse Quellen

Nationales Historisches Archiv – Fall 87/1973 (Militärgerichtsakten)

Yániz, Juan Pablo – Salvador Puig Antich: offener Fall (2014)

Fernández, Eva – Der Garotte-Henker: Memoiren eines Franco-Henkers (2008) – Zeugnis des letzten offiziellen Henkers

Amnesty International – Bericht uber die Todesstrafe in Spanien 1974

Generalitat de Catalunya – Archiv des Memorial Democràtic, Akte uber Salvador Puig Antich

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