Drama in Neuwied: 13-jährige Laura F. spurlos verschwunden – Polizei befürchtet Entführung
Drama in Neuwied: 13-jährige Laura F. spurlos verschwunden – Polizei befürchtet Entführung
NEUWIED (RLP) – Die idyllische Ruhe in Neuwied-Oberbieber wurde am gestrigen Mittwoch jäh erschüttert. Seit den Nachmittagsstunden fehlt von der 13-jährigen Laura F. jede Spur. Was als ein normaler Schulweg begann, entwickelte sich zu einem Kriminalfall, der die gesamte Region in Atem hält. Die Fundstelle persönlicher Gegenstände und Zeugenaussagen über ein verdächtiges Fahrzeug lassen die Ermittler das Schlimmste befürchten.

Es ist ein nebliger Dezemberabend, als die Eltern von Laura F. die Polizeiwache in Neuwied betreten. Ihre Stimmen zittern, die Angst ist ihnen ins Gesicht geschrieben. Laura hätte gegen 16:00 Uhr von einem Treffen mit Freunden zurückkehren sollen, doch ihr Zimmer blieb leer, ihr Handy ist seit Stunden ausgeschaltet. Was folgt, ist eine der größten Suchaktionen, die der Stadtteil Oberbieber in den letzten Jahren erlebt hat.
Der Fund am Aubach: Ein stummer Zeuge des Kampfes
Noch in der Nacht suchten Einsatzkräfte mit Taschenlampen und Spürhunden die Wege rund um den Aubach ab. Gegen 23:30 Uhr machten die Beamten eine Entdeckung, die die Ermittlungen in eine düstere Richtung lenkte: Direkt am Uferweg, versteckt unter dichtem Gebüsch, fanden sie Lauras markantes Armband. Es war nicht einfach verloren gegangen – das Verschlussstück war gewaltsam aufgerissen, Perlen lagen im Matsch verstreut.
„Die Spurenlage am Fundort deutet auf eine körperliche Auseinandersetzung hin“, erklärte ein Sprecher der Kriminalpolizei heute Morgen. „Es gibt deutliche Schleifspuren im feuchten Boden, die zu einer nahegelegenen Parkbucht führen.“ Die Ermittler sicherten DNA-Proben und Reifenspuren, während die Spürhunde die Fährte des Mädchens genau an dieser Stelle verloren.
Das Phantom-Fahrzeug: Ein geplantes Verbrechen?

Ein Anwohner lieferte den entscheidenden Hinweis, der die Theorie einer Entführung untermauert. Bereits in den vergangenen drei Tagen sei ihm ein weißer Kastenwagen mit abgedunkelten Scheiben aufgefallen, der immer wieder langsam durch die Straßen von Oberbieber rollte. „Der Fahrer wirkte, als würde er jemanden beobachten, er parkte oft in der Nähe des Schulwegs“, gab der Zeuge zu Protokoll.
Die Polizei prüft nun fieberhaft, ob es sich um eine gezielte Beschattung handelte. Wurde Laura Opfer eines Täters, der ihre täglichen Routinen genau studiert hatte? Die Staatsanwaltschaft hat bereits die Auswertung sämtlicher Funkzellendaten und Überwachungskameras der umliegenden Tankstellen angeordnet.
Ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit
In der kleinen Gemeinde Oberbieber herrscht Fassungslosigkeit. Nachbarn organisieren private Suchtrupps, die Wälder und leerstehende Gartenhütten durchkämmen. Doch die Kälte des Dezembers macht die Situation kritisch. „Jede Stunde, die ohne ein Lebenszeichen vergeht, erhöht das Risiko für das Mädchen“, so ein erfahrener Ermittler. Die Polizei schließt nicht aus, dass Laura bereits über die Landesgrenzen hinaus verschleppt wurde, da die Anbindung an die Autobahn A3 nur wenige Kilometer entfernt ist.
Die Eltern der 13-Jährigen richteten über soziale Medien einen verzweifelten Appell an die Öffentlichkeit: „Bitte, wer etwas gesehen hat, meldet euch. Laura ist ein lebensfrohes Kind, sie würde niemals einfach weglaufen.“
Zeugenaufruf: Haben Sie etwas gesehen?
Die Kriminalpolizei Neuwied bittet die Bevölkerung um Mithilfe bei der Klärung der folgenden Fragen:
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Wer hat am Mittwochnachmittag im Bereich Neuwied-Oberbieber oder am Aubach verdächtige Personen oder das beschriebene weiße Fahrzeug gesehen?
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Wer hat Schrei- oder Hilferufe im Bereich der Parkbuchten wahrgenommen?
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Gibt es Autofahrer, die Dashcam-Aufnahmen aus dem Zeitraum zwischen 15:30 und 18:00 Uhr besitzen?
Hinweise nimmt die Polizei Neuwied unter der Telefonnummer 02631-878-0 oder jede andere Polizeidienststelle über den Notruf 110 entgegen.
Die Stadt hofft auf ein Weihnachtswunder, doch momentan deutet alles darauf hin, dass die Suche nach Laura zu einem harten Kampf gegen ein unsichtbares Verbrechen geworden ist.




