Der Mann wurde nach dem Vorfall auf dem Karlsruher Weihnachtsmarkt festgenommen: Er hatte Touristen geschlagen und Frauen belästigt. Sein offenes Geständnis ließ die Polizei befürchten, dass er psychische Auffälligkeiten erlitten haben könnte.
Unruhe auf dem festlichen Weihnachtsmarkt
Ein eigentlich friedlicher Adventsabend auf dem Karlsruher Weihnachtsmarkt nahm am vergangenen Wochenende eine dramatische Wendung. Nach mehreren Meldungen uber körperliche Angriffe auf Besucher und mutmaßliche Belästigungen von Frauen nahm die Polizei einen 34-jährigen Mann fest, der sich offen zu den Taten bekannt haben soll. Die Ermittler prufen nun, ob psychische Auffälligkeiten eine Rolle spielen könnten.
Mehrere Angriffe in kurzer Zeit
Nach Angaben der Einsatzkräfte habe der Mann zunächst zwei Touristen aus dem Ausland unvermittelt geschlagen. Augenzeugen berichteten, dass die Attacken ohne jede Vorwarnung erfolgten. Innerhalb weniger Minuten soll er anschließend mehreren weiblichen Besuchern nachgestellt und körperlich bedrängt haben.
„Es wirkte so, als hätte er den Überblick uber das Geschehen völlig verloren“, erklärte eine Passantin gegenuber den Beamten. Andere Zeugen schilderten, der Mann habe offenbar wirre Aussagen gemacht und kaum auf Zurufe reagiert.

Schnelles Eingreifen der Polizei
Durch Hinweise besorgter Besucher gelang es einer zivilen Polizeistreife, die Situation rasch zu uberblicken. Beamte konnten den Tatverdächtigen schließlich in unmittelbarer Nähe des Haupteingangs festnehmen. Dabei habe er laut Polizei keinerlei Widerstand geleistet und sogar spontan erklärt, „fur alles verantwortlich“ zu sein.
Die Ermittler fuhrten den Mann anschließend in eine nahegelegene Dienststelle. Dort wurde er medizinisch uberpruft und zu seinem Verhalten befragt.
Psychische Auffälligkeiten möglich
Im Mittelpunkt der polizeilichen Ermittlungen steht aktuell die Frage nach dem psychischen Zustand des Mannes. Seine spontanen Äußerungen und das unkontrollierte Verhalten hätten nach Einschätzung der Beamten auf mögliche psychische Belastungen hingedeutet.
Ein Polizeisprecher erklärte, man wolle „keine voreiligen Diagnosen öffentlich machen“, dennoch gebe es Hinweise, dass der Verdächtige bereits zuvor auffällig gewesen sein könnte. Ob ein psychiatrisches Gutachten eingeholt wird, liegt nun bei der Staatsanwaltschaft.
Reaktionen unter Besuchern
Viele Besucher des Weihnachtsmarktes zeigten sich schockiert uber die Vorfälle, zumal die Stimmung kurz vor den Feiertagen normalerweise friedlich ist. Einige Familien verließen das Gelände vorsorglich, andere suchten aktiv den Kontakt zur Polizei, um Hinweise zu geben.
Besonders die Meldungen uber Belästigungen gegen Frauen sorgten fur Betroffenheit. Frauenrechtsgruppen reagierten am Wochenende in sozialen Netzwerken und forderten mehr Sicherheitsmaßnahmen bei Großveranstaltungen.

Sicherheitskonzept wird uberpruft
Die Stadt Karlsruhe kundigte an, das bestehende Sicherheitskonzept erneut zu evaluieren. In den vergangenen Jahren war die Präsenz der Polizei während der Adventszeit bereits ausgeweitet worden. Nun könnte es erneut Anpassungen geben – etwa die Erhöhung von Zivilstreifen sowie engmaschigere Videouberwachung rund um belebte Bereiche.
Ein Sprecher der Stadt betonte, dass man sich bemuhe, den Weihnachtsmarkt weiterhin als sicheren Ort fur Familien und Besucher aus dem Ausland zu erhalten.
Ermittlungen dauern an
Gegen den Mann wird wegen Körperverletzung sowie wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung ermittelt. Ob weitere Anklagepunkte hinzukommen, hängt von den gesammelten Zeugenaussagen ab. Die Ermittler rufen daher Besucher auf, mögliche Beobachtungen nachträglich zu melden.
Der Festgenommene befindet sich derzeit in Polizeigewahrsam. Über eine mögliche Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik entscheidet ein Richter.

Gesellschaftliche Diskussion
Die Vorfälle werfen erneut Fragen uber psychische Erkrankungen und Prävention auf. Experten verweisen darauf, dass Betroffene oft erst auffallen, wenn es bereits zu gefährlichen Situationen kommt. Sozialverbände fordern daher mehr niederschwellige Hilfsangebote sowie bessere Schnittstellen zwischen Behörden, Gesundheitseinrichtungen und kommunalen Hilfsdiensten.
Abschließende Einschätzung
Ob psychische Instabilität oder persönliche Konflikte ausschlaggebend waren, bleibt offen. Sicher ist jedoch: Der Schock auf dem Karlsruher Weihnachtsmarkt wird noch lange nachwirken – besonders bei jenen, die Augenzeugen der Ereignisse wurden. Wie die Stadt und die Sicherheitskräfte reagieren werden, könnte entscheidenden Einfluss auf kommende Großveranstaltungen haben.




