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Leiche aus der Elbe geborgen: Neue Hinweise deuten auf Gewaltverbrechen hin

Hamburg – Dramatischer Fund nahe Neumuhlen erschuttert die Stadt

Hamburg steht unter Schock. Am fruhen Mittwochnachmittag wurde in der Elbe nahe Neumuhlen eine leblose Person entdeckt. Gegen 12.24 Uhr bemerkten Passagiere eines vorbeifahrenden Ausflugsschiffes einen reglosen Körper, der auf der Wasseroberfläche trieb. Sie alarmierten umgehend die Rettungskräfte.

Was zunächst als tragischer Badeunfall erschien, entwickelt sich nun zu einem Fall mit beunruhigenden neuen Erkenntnissen. Nach ersten Ermittlungen der Polizei handelt es sich bei dem Toten um den seit Montag vermissten Schwimmer. Doch inzwischen verdichten sich Hinweise, dass der Mann nicht freiwillig ums Leben kam.

Großangelegte Bergungsaktion auf der Elbe

Kurz nach dem Notruf ruckten Einsatzkräfte der Wasserschutzpolizei mit einem Boot aus. Wenig später folgte die Feuerwehr mit vier weiteren Einsatzbooten, um die Bergung abzusichern. Der Schiffsverkehr wurde in dem betroffenen Abschnitt der Elbe zeitweise eingeschränkt.

Die Einsatzkräfte konnten den leblosen Körper aus dem Wasser ziehen und auf ein kleines Boot umladen. Anschließend wurde der Tote zum Anleger Teufelsbruck gebracht, wo Notärzte nur noch den Tod feststellen konnten.

Augenzeugen berichteten von einer angespannten Stimmung am Ufer. „Man merkte sofort, dass hier etwas nicht stimmt. Die Beamten wirkten sehr ernst“, sagte eine Anwohnerin.

Identität des Toten festgestellt

Am Abend bestätigte die Polizei die Identität des Verstorbenen. Es handelt sich um Lukas Mertens (29), einen Softwareentwickler aus dem Hamburger Stadtteil Altona. Mertens war am Montagabend als vermisst gemeldet worden, nachdem er laut Zeugen in der Nähe eines inoffiziellen Badestegs in die Elbe gesprungen war und nicht mehr zuruckkehrte.

Zunächst gingen die Ermittler von einem Badeunfall aus. Doch die Obduktion brachte eine dramatische Wendung.

Obduktion bringt schockierende Details ans Licht

Nach Angaben aus Ermittlerkreisen wies der Leichnam mehrere Verletzungen auf, die nicht mit einem Unfallgeschehen vereinbar seien. Neben Hämatomen an Armen und Oberkörper wurden Anzeichen eines stumpfen Gewalteinwirkens am Hinterkopf festgestellt.

Zudem fanden die Rechtsmediziner Wasser in der Lunge, was darauf hindeutet, dass Mertens lebte, als er ins Wasser gelangte – jedoch möglicherweise bewusstlos oder schwer verletzt war.

Die Polizei schloss daraufhin ein Fremdverschulden nicht mehr aus.

Verdacht gegen Bekannten des Opfers

Im Zuge der Ermittlungen ruckte ein Bekannter des Opfers in den Fokus. Nach Polizeiangaben handelt es sich um Daniel Kruger (34), einen fruheren Arbeitskollegen von Mertens. Beide sollen sich am Montagabend in einer Bar in der Nähe der Landungsbrucken getroffen haben.

Zeugen berichten von einem heftigen Streit zwischen den beiden Männern. Es soll um eine persönliche Auseinandersetzung und finanzielle Forderungen gegangen sein. Laut Aussagen habe Kruger das Lokal wutend verlassen – Mertens folgte ihm wenig später.

Überwachungskameras zeigten die beiden Männer gegen 22.40 Uhr gemeinsam in Richtung Elbufer gehend.

Ermittler gehen von Gewalttat aus

Die Staatsanwaltschaft bestätigte am Donnerstagmorgen, dass gegen Kruger wegen des Verdachts auf Totschlag ermittelt wird. Er wurde am Mittwochabend vorläufig festgenommen und befindet sich derzeit in Polizeigewahrsam.

Ein Sprecher der Polizei erklärte:

„Nach aktuellem Stand der Ermittlungen gehen wir davon aus, dass es zu einer körperlichen Auseinandersetzung kam, in deren Verlauf das Opfer verletzt und anschließend ins Wasser gelangte.“

Kruger bestreitet bislang jede Schuld. Über seinen Anwalt ließ er mitteilen, es habe zwar einen Streit gegeben, jedoch keine Gewalt.

Trauer und Fassungslosigkeit im Umfeld

Freunde und Familie von Lukas Mertens zeigten sich erschuttert. „Lukas war ein ruhiger, freundlicher Mensch. Dass er so sterben musste, ist unvorstellbar“, sagte eine enge Freundin.

Am Fundort legten Passanten Blumen und Kerzen nieder. Viele Hamburgerinnen und Hamburger verfolgen den Fall mit großer Anteilnahme.

Ermittlungen dauern an

Die Polizei wertet weiterhin Videoaufnahmen aus, befragt Zeugen und untersucht das Mobiltelefon des Opfers. Auch toxikologische Gutachten stehen noch aus.

Die Ermittler bitten mögliche Zeugen, die sich am Montagabend zwischen 22.00 und 23.00 Uhr im Bereich Neumuhlen oder Teufelsbruck aufgehalten haben, sich zu melden.

Der Fall zeigt erneut, wie schnell ein vermeintlicher Unfall zu einem schweren Gewaltverbrechen werden kann.

Hamburg wartet nun auf Antworten – und auf Gerechtigkeit fur Lukas Mertens.

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