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Leichenfund in Lunen: Kriminalpolizei ermittelt wegen möglicher Gewalttat – Identität des Opfers geklärt

Lunen – Ein erschutternder Leichenfund hat am Sonntagnachmittag die Stadt Lunen in Aufruhr versetzt. Spaziergänger entdeckten nahe der Brunnenstraße einen leblosen Mann in einem schwer zugänglichen Grunstreifen. Trotz des raschen Einsatzes von Rettungskräften konnte nur noch der Tod festgestellt werden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen ubernommen und pruft inzwischen auch den Verdacht eines Tötungsdelikts.

Fundort weiträumig abgesperrt

Gegen 15.40 Uhr alarmierten Passanten die Polizei, nachdem sie regungslos am Boden liegende Person bemerkt hatten. Einsatzkräfte sperrten den Bereich rund um den Fundort weiträumig ab. Spezialisten der Spurensicherung untersuchten die Umgebung mehrere Stunden lang. Die Bergung des Leichnams wurde am fruhen Abend abgeschlossen.

Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich bei dem Verstorbenen um Thomas Keller (54), einen Mann ohne festen Wohnsitz, der sich seit längerer Zeit im Raum Lunen aufgehalten haben soll. Anwohner berichten, Keller sei vielen bekannt gewesen und habe häufig in der Nähe der Brunnenstraße ubernachtet.

Auffällige Verletzungen geben Anlass zur Sorge

Obwohl zunächst von einem naturlichen Tod ausgegangen wurde, änderte sich diese Einschätzung im Laufe des Abends. Nach Angaben aus Ermittlerkreisen wurden bei der ersten äußeren Untersuchung Verletzungen festgestellt, die nicht eindeutig mit einem Unfall oder medizinischen Notfall erklärbar sind.

Ein Sprecher der Polizei erklärte:

„Zum jetzigen Zeitpunkt können wir eine Fremdeinwirkung nicht ausschließen. Deshalb fuhren wir Ermittlungen in alle Richtungen.“

Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion an, die am Montag durchgefuhrt werden soll.

Möglicher Tatverdächtiger im Fokus

Im Zuge der Ermittlungen geriet ein 42-jähriger Mann, der ebenfalls keinen festen Wohnsitz haben soll, in den Fokus der Polizei. Der Mann, der im Umfeld des Opfers bekannt war, soll sich nach Zeugenaussagen regelmäßig mit Keller gestritten haben. Hintergrund der Konflikte sollen Geld, Schlafplätze und Alkohol gewesen sein.

Mehrere Zeugen wollen die beiden Männer am Sonntagmorgen in der Nähe der Brunnenstraße lautstark streitend gesehen haben. Kurz darauf sei einer der Männer hastig davongegangen.

Die Polizei bestätigte, dass der Mann vernommen wurde. Er bestreitet jedoch jede Beteiligung an dem Tod und gibt an, Keller zuletzt lebend verlassen zu haben. Ein Haftbefehl wurde bislang nicht erlassen.

Obduktion soll Klarheit bringen

Die Rechtsmedizin soll nun klären, ob die Verletzungen am Körper des Opfers auf stumpfe Gewalt hindeuten oder andere Ursachen haben. Auch der genaue Todeszeitpunkt ist bislang unklar.

„Die Obduktion wird entscheidend sein“, so ein Ermittler. „Erst danach können wir sagen, ob es sich um ein Tötungsdelikt handelt oder nicht.“

Betroffenheit in der Nachbarschaft

Der Leichenfund hat bei Anwohnern große Betroffenheit ausgelöst. Viele zeigen sich schockiert daruber, dass ein Mensch so unbemerkt sterben konnte.

„Er war oft hier, hat niemandem etwas getan“, sagt eine Anwohnerin. „Dass er so enden musste, macht traurig.“

Sozialverbände weisen in diesem Zusammenhang erneut auf die schwierige Situation obdachloser Menschen hin. Sie seien besonders gefährdet, Opfer von Gewalt zu werden oder unbemerkt zu sterben.

Ermittlungen dauern an

Die Kriminalpolizei wertet derzeit Zeugenaussagen und mögliche Videoaufnahmen aus der Umgebung aus. Zudem wird gepruft, ob das Opfer in den Tagen zuvor bedroht oder angegriffen wurde.

Die Polizei bittet Personen, die am Sonntag im Bereich Brunnenstraße verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich zu melden.

Viele Fragen offen

Ob Thomas Keller Opfer eines Gewaltverbrechens wurde oder unter tragischen Umständen ums Leben kam, ist derzeit noch unklar. Fest steht jedoch, dass der Fall viele Fragen aufwirft – und die Stadt Lunen vorerst nicht zur Ruhe kommen lässt.

Bis zum Abschluss der Ermittlungen gilt auch in diesem Fall die Unschuldsvermutung.

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