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Leichenfund in Rostock: Tote in Graben entdeckt – Ermittler prufen mögliche Fremdeinwirkung

Rostock – Ein rätselhafter Todesfall beschäftigt seit Dienstagmorgen die Polizei in Rostock. In einem Entwässerungsgraben nahe der HEM-Tankstelle im Bereich Skandinavienkai/Zum Sudtorkai wurde die Leiche eines 47-jährigen Mannes entdeckt. Der Fund sorgte fur erhebliche Unruhe in dem ansonsten verkehrsreichen Hafengebiet. Während erste Ermittlungen zunächst keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen ergaben, haben neue Erkenntnisse die Ermittler dazu veranlasst, auch eine mögliche Fremdeinwirkung nicht länger auszuschließen.

Der Verstorbene wurde inzwischen als Markus Feldmann, 47 Jahre alt, identifiziert. Feldmann lebte seit mehreren Jahren in Rostock und war laut Behörden zuletzt ohne festen Arbeitsplatz. Nach bisherigen Erkenntnissen wurde die Leiche am Dienstag gegen 8.40 Uhr morgens von einem Passanten entdeckt, der auf dem Weg zur Arbeit war und umgehend den Notruf verständigte.

Rettungskräfte und Polizeibeamte trafen kurze Zeit später am Fundort ein. Der Notarzt konnte jedoch nur noch den Tod des Mannes feststellen. Auffällig war dabei die Lage des Körpers im Graben sowie mehrere äußere Umstände, die nicht eindeutig auf einen Unfall hindeuteten. Ein hinzugezogener Arzt stellte als vorläufige Todesursache einen „nicht naturlichen Tod“ fest.

Widerspruchliche Spuren am Fundort

Obwohl zunächst keine klaren Spuren eines Gewaltverbrechens sichtbar waren, ergaben die Untersuchungen am Tatort mehrere Ungereimtheiten. So fanden Ermittler laut internen Quellen Hinweise darauf, dass der Mann möglicherweise nicht freiwillig in den Graben gelangt war. Fußspuren im feuchten Erdreich deuten auf eine Auseinandersetzung in unmittelbarer Nähe hin. Zudem soll Feldmann mehrere Stunden vor seinem Tod noch gesehen worden sein – in Begleitung einer weiteren Person.

Die Kriminalpolizei Rostock hat daraufhin eine umfassende Todesermittlung eingeleitet. „In diesem Stadium schließen wir keine Möglichkeit aus“, erklärte Polizeisprecherin Yvonne Hanske. Man prufe sowohl ein Unfallgeschehen als auch ein mögliches Fremdverschulden.

Fokus auf möglichen Tatverdächtigen

Im Zuge der Ermittlungen ruckte ein Mann aus dem persönlichen Umfeld des Verstorbenen in den Fokus der Polizei. Dabei handelt es sich um den 52-jährigen Thomas K. (Name geändert), einen ehemaligen Bekannten Feldmanns. Nach Angaben aus Ermittlerkreisen soll es zwischen beiden in den vergangenen Wochen wiederholt zu Streitigkeiten gekommen sein, unter anderem wegen finanzieller Angelegenheiten.

Zeugen berichten, dass Feldmann und Thomas K. am Vorabend des Todes gemeinsam in der Nähe des Hafens gesehen worden seien. Ein lautstarker Streit soll dabei von mehreren Personen wahrgenommen worden sein. Ob dieser Streit in direktem Zusammenhang mit dem Tod des 47-Jährigen steht, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen.

Die Polizei bestätigte, dass Thomas K. bereits befragt wurde. Er bestreitet jedoch jede Beteiligung und gab an, Feldmann nach dem Streit allein zuruckgelassen zu haben. Gegen ihn wurde bislang kein Haftbefehl erlassen, dennoch gilt er als wichtige Auskunftsperson.

Obduktion soll Klarheit bringen

Ein entscheidender Schritt zur Klärung des Falls ist die angeordnete Obduktion, die im Institut fur Rechtsmedizin durchgefuhrt werden soll. Die Ermittler erhoffen sich davon konkrete Hinweise zur Todesursache sowie zum genauen Todeszeitpunkt. Insbesondere soll geklärt werden, ob äußere Gewalteinwirkung vorliegt oder ob gesundheitliche Faktoren eine Rolle gespielt haben.

Nachbarn und Anwohner der Gegend zeigen sich erschuttert. „Man rechnet hier nicht mit so etwas“, sagte ein Mitarbeiter der nahegelegenen Tankstelle. „Hier ist viel Verkehr, viele Menschen – dass so etwas unbemerkt passieren kann, macht einem schon Angst.“

Ermittlungen laufen auf Hochtouren

Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer Markus Feldmann in den Stunden vor seinem Tod gesehen hat oder Beobachtungen im Bereich Skandinavienkai gemacht hat, wird gebeten, sich zu melden. Auch Videoaufnahmen von Überwachungskameras in der Umgebung werden derzeit ausgewertet.

Noch ist unklar, ob es sich um ein tragisches Ungluck, einen medizinischen Notfall oder ein Tötungsdelikt handelt. Fest steht jedoch: Der Tod von Markus Feldmann wirft viele Fragen auf, die die Ermittler in den kommenden Tagen beantworten wollen.

Bis zum Abschluss der Untersuchungen gilt fur alle Beteiligten die Unschuldsvermutung. Die Polizei kundigte an, weitere Informationen zu veröffentlichen, sobald gesicherte Erkenntnisse vorliegen.

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