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LENNINGEN: Leiche der vermissten Julia (16) gefunden – Polizei ermittelt wegen Verdachts auf Tötungsdelikt

Lenningen/Remshalden – Der tragische Vermisstenfall der 16-jährigen Julia aus Remshalden hat eine erschutternde Wendung genommen. Wie die Polizei am Freitag bestätigte, handelt es sich bei der am Donnerstagmorgen nahe Lenningen gefundenen weiblichen Leiche um die seit Wochen vermisste Jugendliche. Die Ermittler schließen ein Gewaltverbrechen inzwischen nicht mehr aus.

Der Leichnam wurde gegen 11.20 Uhr von Einsatzkräften in einem schwer zugänglichen Gebiet entdeckt. Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei waren vor Ort. Das Gebiet wurde großräumig abgesperrt, während die Kriminalpolizei die Spurensicherung aufnahm.

Obduktion bringt neue Hinweise

Nach Angaben der Polizei wurde noch am Freitag eine Obduktion durchgefuhrt. Zwar wurde die endgultige Todesursache zunächst nicht öffentlich genannt, doch aus Ermittlerkreisen heißt es, dass Verletzungen festgestellt wurden, die nicht eindeutig mit einem Unfall oder Suizid erklärbar sind.

„Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse ermitteln wir nun wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts“, erklärte ein Polizeisprecher am Freitagnachmittag. Weitere Details sollen aus ermittlungstaktischen Grunden zunächst zuruckgehalten werden.

Verschwinden auf dem Schulweg

Julia hatte am 24. Januar das Elternhaus in Remshalden verlassen. Sie gab an, zur Schule nach Stuttgart-Sommerain zu fahren. Dort kam sie jedoch nie an. Ermittlungen ergaben später, dass sie sich stattdessen in Richtung Lenningen begeben hatte – aus bislang ungeklärten Grunden.

Nach ihrem Verschwinden startete die Polizei eine groß angelegte Suchaktion. Neben Streifen, Suchhunden und Drohnen wurden auch zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung uberpruft. Wochenlang blieb die Suche erfolglos

Letzte Kontakte werfen Fragen auf

Besonders brisant: Laut Polizei hatte Julia in den Tagen vor ihrem Verschwinden Kontakt zu einer bislang nicht identifizierten Person, die sie offenbar uber soziale Medien kennengelernt hatte. Ob es sich dabei um einen Gleichaltrigen oder eine erwachsene Person handelt, ist Teil der laufenden Ermittlungen.

„Wir prufen intensiv, mit wem Julia zuletzt in Kontakt stand und ob es ein Treffen gegeben hat“, so ein Ermittler.

Zeugen sollen ein junges Mädchen gesehen haben, das am Tag ihres Verschwindens in der Nähe eines Parkplatzes nahe Lenningen mit einer weiteren Person gesprochen habe. Diese Beobachtung wird derzeit uberpruft.

Ermittlungen gegen Unbekannt

Die Staatsanwaltschaft hat gemeinsam mit der Kriminalpolizei eine Sonderkommission eingerichtet. Es wird untersucht, ob Julia gegen ihren Willen festgehalten oder in ein Fahrzeug gelockt wurde. Auch der Fundort der Leiche gibt den Ermittlern Rätsel auf: Er liegt abseits öffentlicher Wege und deutet darauf hin, dass der Ort gezielt ausgewählt wurde.

„Das spricht nicht fur einen zufälligen Geschehensablauf“, sagte ein mit dem Fall vertrauter Ermittler.

Schock und Trauer in Remshalden

In Julias Heimatort Remshalden ist die Besturzung groß. Vor der Schule, die sie besuchte, wurden Blumen, Kerzen und handgeschriebene Nachrichten niedergelegt. Mitschuler beschreiben Julia als ruhig, freundlich und zuruckhaltend.

„Niemand kann begreifen, was passiert ist“, sagte eine Klassenkameradin. „Sie war einfach verschwunden – und jetzt das.“

Die Familie der Jugendlichen wird psychologisch betreut. Aus Rucksicht auf die Angehörigen bittet die Polizei um Zuruckhaltung bei Spekulationen.

Polizei bittet um Hinweise

Die Ermittler richten einen eindringlichen Appell an die Bevölkerung. Wer Julia am 24. Januar gesehen hat oder Angaben zu ihrem Aufenthaltsort, möglichen Begleitpersonen oder verdächtigen Fahrzeugen machen kann, wird gebeten, sich bei der Kriminalpolizei zu melden.

Insbesondere Hinweise zu Online-Kontakten könnten fur die Ermittlungen entscheidend sein.

Viele Fragen bleiben offen

Trotz der bestätigten Identität und der ersten Ergebnisse der Obduktion bleiben viele Fragen unbeantwortet. Warum fuhr Julia nicht zur Schule? Wen wollte sie treffen? Und was geschah in den Stunden, bevor ihr Leben endete?

Fest steht: Der Tod der 16-Jährigen ist kein gewöhnlicher Vermisstenfall mehr. Die Ermittler gehen mit Hochdruck der Frage nach, wer fur den Tod von Julia verantwortlich ist.

Die kommenden Tage und Wochen durften entscheidend sein.

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