Mutter und Sohn tot in Waldgebiet bei Büren gefunden – Polizei schließt Verbrechen bislang nicht aus
Schockierender Fund an der L 754
Büren steht unter Schock. Am Freitagabend hat ein 40-jähriger Radfahrer in einem bewaldeten Gebiet östlich der Stadt, nahe der Landstraße L 754, einen grausamen Fund gemacht. Zwischen dichtem Unterholz entdeckte er zwei reglos am Boden liegende Personen und alarmierte umgehend die Polizei. Kurz darauf rückten Einsatzkräfte, Rettungsdienste und die Spurensicherung an. Der Bereich wurde weiträumig abgesperrt.
Noch am selben Abend bestätigte die Polizei, dass es sich um zwei Todesopfer handelt: eine 44-jährige Frau und ihren 19-jährigen Sohn, beide wohnhaft in Büren. Für die Einsatzkräfte und Anwohner war die Situation kaum zu begreifen. Die Rechtsmedizin blieb bis spät in die Nacht am Fundort, um erste Untersuchungen vorzunehmen.

Identität der Opfer und Vermisstenmeldung
Wie die Polizei mitteilte, waren Mutter und Sohn seit Donnerstag vermisst. Am Donnerstagabend hatte der 41-jährige Ehemann und Vater der Familie eine offizielle Vermisstenanzeige erstattet, nachdem beide nicht nach Hause zurückgekehrt waren und telefonisch nicht erreichbar waren. In den folgenden Stunden hatten sich Angehörige und Freunde große Sorgen gemacht.
Die Hoffnung, die Vermissten wohlbehalten zu finden, zerschlug sich mit dem tragischen Fund am Freitagabend. Für den Vater der Familie brach eine Welt zusammen. Die Polizei steht in engem Kontakt mit ihm und stellt psychologische Betreuung zur Verfügung.
Großeinsatz der Ermittler
Da ein nicht natürlicher Tod zunächst nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde umgehend eine Mordkommission eingerichtet. Insgesamt zwölf Ermittler der Polizeibehörden Bielefeld und Paderborn wurden unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Jürgen Kollien zusammengezogen.
Ziel der Ermittlungen ist es, die letzten Stunden von Mutter und Sohn lückenlos zu rekonstruieren. Dazu gehören die Auswertung von Mobilfunkdaten, Befragungen von Zeugen sowie die Untersuchung möglicher Aufenthaltsorte vor dem Tod. Auch der genaue Weg, den die beiden in Richtung des Waldgebiets genommen haben könnten, wird geprüft.

Keine sichtbaren Hinweise auf Gewalteinwirkung
Nach aktuellem Stand der Ermittlungen gibt es bislang keine Anzeichen für eine Gewalttat. Die Polizei teilte mit, dass die Leichen äußerlich unversehrt gewesen seien. Es wurden keine sichtbaren Verletzungen festgestellt, die eindeutig auf Fremdeinwirkung hindeuten würden.
Dennoch betonen die Ermittler, dass diese Feststellung lediglich vorläufig ist. Erst die Obduktion, die in den kommenden Tagen durchgeführt werden soll, kann Aufschluss über die genaue Todesursache geben. Auch toxikologische Untersuchungen sind Teil der Ermittlungen.
Viele offene Fragen
Warum sich Mutter und Sohn in dem abgelegenen Waldgebiet aufhielten, ist derzeit unklar. Ebenso offen ist, ob gesundheitliche Gründe, ein Unglücksfall oder andere Umstände eine Rolle gespielt haben könnten. Die Ermittler prüfen alle denkbaren Szenarien.
Anwohner berichten, dass das Gebiet zwar bei Spaziergängern und Radfahrern beliebt sei, sich jedoch insbesondere abends nur wenige Menschen dort aufhielten. Genau dieser Umstand macht den Fall für viele besonders rätselhaft.
Betroffenheit in der Gemeinde
In Büren herrschen Trauer und Bestürzung. Nachbarn beschreiben die Familie als unauffällig und freundlich. Viele Menschen legten in den sozialen Medien ihre Anteilnahme bekundet und drückten der Familie ihr Mitgefühl aus.
Die Stadtverwaltung kündigte an, in Zusammenarbeit mit lokalen Stellen Unterstützungsangebote für Betroffene und Angehörige bereitzustellen. Auch an der Schule, die der 19-Jährige besucht hatte, soll es Gespräche und seelsorgerische Angebote geben.

Ermittlungen dauern an
Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung. Personen, die Mutter und Sohn am Donnerstag oder Freitag gesehen haben oder Beobachtungen im Bereich der L 754 gemacht haben, werden gebeten, sich zu melden.
Bis zum Abschluss der Ermittlungen bleibt vieles ungewiss. Klar ist jedoch: Der Tod von Mutter und Sohn hat eine tiefe Spur der Trauer in Büren hinterlassen – und wirft Fragen auf, die nun sorgfältig und ohne Vorverurteilungen geklärt werden müssen.




