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Nach tödlichem Unfall bei Friedeburg: Landkreis Wittmund prüft Tempolimit auf der B436

Friedeburg / Etzel – Nach einem schweren Verkehrsunfall mit zwei Todesopfern auf der Bundesstraße 436 prüft der Landkreis Wittmund nun die Einführung eines Tempolimits sowie eines möglichen Überholverbots auf dem betroffenen Streckenabschnitt zwischen Friedeburg und Etzel. Der tragische Vorfall hat in der Region große Bestürzung ausgelöst und eine intensive Debatte über die Verkehrssicherheit auf dieser vielbefahrenen Straße angestoßen.

Zwei junge Menschen verloren ihr Leben

Der Unfall ereignete sich am 19. November in den frühen Morgenstunden. Ein 62-jähriger Autofahrer war zwischen Friedeburg und Etzel aus bislang ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn geraten und frontal mit einem Fahrzeug kollidiert, in dem zwei junge Männer im Alter von 19 und 20 Jahren unterwegs waren. Beide kamen noch an der Unfallstelle ums Leben.

Der 62-jährige Fahrer wurde schwer verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft stand der Mann unter Alkoholeinfluss. Bei ihm wurde ein Blutalkoholwert von 1,67 Promille festgestellt. Gegen ihn wird nun wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.

Die beiden jungen Männer waren Auszubildende im landwirtschaftlichen Bereich. Ihr Tod hat insbesondere in der landwirtschaftlich geprägten Region tiefe Spuren hinterlassen.

Große Anteilnahme in der Bevölkerung

Die Anteilnahme in Friedeburg und den umliegenden Gemeinden ist groß. Am Freitag nach dem Unfall fand eine Gedenkfahrt mit rund 50 Traktoren statt, um an die beiden Verstorbenen zu erinnern. Die Kolonne zog durch die Region und setzte ein sichtbares Zeichen der Trauer und Solidarität.

Viele Anwohner berichten, dass der betroffene Abschnitt der B436 seit Jahren als gefährlich gilt. Immer wieder habe es dort schwere Unfälle und brenzlige Situationen gegeben, insbesondere durch hohe Geschwindigkeiten und riskante Überholmanöver.

Bürgerpetition fordert Tempo 70

Nach dem tödlichen Unfall gründeten Anwohner eine Bürgerinitiative, die ein Tempolimit von 70 km/h statt der bisher erlaubten 100 km/h fordert. Innerhalb kurzer Zeit sammelten sie mehr als 1.000 Unterschriften, die bereits vor einigen Tagen an Landrat Holger Heymann (SPD) übergeben wurden.

„Wir wollen nicht warten, bis noch mehr Menschen sterben“, sagte ein Anwohner. Viele Familien entlang der Strecke fühlen sich seit Jahren unsicher und fordern entschlossene Maßnahmen.

Gespräch mit Behörden

Am Mittwoch kam es zu einem Treffen zwischen Anwohnern sowie Vertretern der Polizei, des Landkreises Wittmund und der zuständigen Straßenbehörden. Ergebnis des Gesprächs: Der Landkreis prüft nun offiziell die Einführung eines Tempolimits sowie eines Überholverbots auf dem betroffenen Abschnitt der B436 zwischen Friedeburg und Etzel.

Ein Sprecher des Landkreises erklärte, dass im Januar die Verkehrs- und Unfallkommission des Landkreises Wittmund das Anliegen umfassend untersuchen werde. Dabei sollen sowohl Unfallzahlen als auch Verkehrsfluss und bauliche Gegebenheiten berücksichtigt werden.

Weitere Unfälle in der Vergangenheit

Der tödliche Unfall vom November ist nicht der einzige schwere Vorfall auf diesem Streckenabschnitt. Laut Berichten gab es in den vergangenen Jahren mehrere schwere Unfälle und Beinahe-Zusammenstöße auf der B436. Bereits im Juli dieses Jahres kam ein weiterer Mensch bei einem Verkehrsunfall auf dieser Straße ums Leben.

Diese Häufung von Unfällen verstärkt den Druck auf die Verantwortlichen, rasch Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit umzusetzen.

Landkreis zeigt sich offen für Maßnahmen

In einer Pressemitteilung betonte der Landkreis Wittmund, dass man den gemeinsamen Ansatz aller Beteiligten ausdrücklich begrüße. Ziel sei es, die Verkehrssituation vor Ort „so weit wie möglich zu entschärfen“.

Sobald erste Ergebnisse der Prüfungen vorliegen, sollen diese der Bevölkerung von Friedeburg vorgestellt werden. Konkrete Entscheidungen über ein Tempolimit oder ein Überholverbot stehen allerdings noch aus.

Hoffnung auf mehr Sicherheit

Für viele Menschen in der Region ist die Diskussion um Tempo 70 mehr als eine verkehrspolitische Frage. Sie sehen darin eine Möglichkeit, weitere tragische Unfälle zu verhindern.

„Wenn eine niedrigere Geschwindigkeit auch nur ein Leben retten kann, dann ist sie es wert“, sagt eine Anwohnerin.

Der Tod der beiden jungen Männer hat Friedeburg und Etzel tief erschüttert. Nun richtet sich der Blick auf die kommenden Monate – und darauf, ob aus der Tragödie konkrete Konsequenzen gezogen werden, um die B436 sicherer zu machen.

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