POLIZEI RÄUMT WEIHNACHTSMARKT IN DUDERSTADT NACH WAFFENHINWEIS – GROSSE VERUNSICHERUNG BEI BESUCHERN
DUDERSTADT (Niedersachsen) – Ein eigentlich besinnlicher Adventsabend nahm am 12. Dezember eine dramatische Wendung, als die Polizei den Weihnachtsmarkt in Duderstadt am frühen Abend vollständig räumte. Grund dafür war ein Hinweis auf eine mögliche Bewaffnung einer unbekannten Person, der bei den Einsatzkräften höchste Alarmbereitschaft auslöste.
Gegen 20.30 Uhr wurden die Besucher des Marktes von der Polizei aufgefordert, den Platz umgehend und geordnet zu verlassen. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich noch rund 120 Menschen zwischen den festlich beleuchteten Buden auf. Innerhalb weniger Minuten verwandelte sich die vorweihnachtliche Atmosphäre in eine angespannte Einsatzlage.
Großeinsatz der Polizei mit Hubschrauber
Mehrere Streifenwagen rückten an, Zufahrtsstraßen wurden abgesperrt und ein Polizeihubschrauber kreiste über der Innenstadt. Die Beamten sicherten das Gelände weiträumig ab und überprüften angrenzende Straßen sowie mögliche Fluchtwege. Trotz der angespannten Situation verlief die Räumung ruhig, Panik konnte verhindert werden.
Eine Polizeisprecherin erklärte später, dass man bei Hinweisen auf eine mögliche Gefährdung keine Risiken eingehe. Der Schutz der Bevölkerung habe oberste Priorität, insbesondere bei Veranstaltungen mit vielen Menschen.
Zeugen melden angeblich bewaffneten Mann
Auslöser des Einsatzes waren Aussagen mehrerer Augenzeugen, die einen jungen Mann mit einer mutmaßlichen Langwaffe auf dem Weihnachtsmarkt gesehen haben wollen. Der Verdächtige soll sich zeitweise zwischen den Marktständen aufgehalten haben. Beschrieben wurde er als etwa 17 bis 20 Jahre alt.
Ob es sich tatsächlich um eine echte Schusswaffe handelte oder lediglich um einen täuschend echt wirkenden Gegenstand, ist bislang unklar. Die Polizei betonte, dass die Zeugenaussagen derzeit sorgfältig überprüft werden.

Fahndung bleibt ohne Ergebnis
Unmittelbar nach dem Hinweis leitete die Polizei eine intensive Fahndung ein. Mehrere Bereiche der Innenstadt wurden durchsucht, unterstützt durch die Luftüberwachung des Hubschraubers. Dennoch konnte keine verdächtige Person angetroffen werden.
Nach Angaben der Polizei ergaben die bisherigen Maßnahmen keinen konkreten Nachweis einer akuten Gefahr. Dennoch sei das konsequente Vorgehen notwendig gewesen, um jedes mögliche Risiko auszuschließen.
Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen angekündigt
In den kommenden Tagen will die Polizei ihre Präsenz in Duderstadt deutlich erhöhen. Besonders rund um den Weihnachtsmarkt und in der Innenstadt sollen zusätzliche Streifen unterwegs sein. Ziel sei es, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken und weitere Hinweise zeitnah überprüfen zu können.
Gleichzeitig appellieren die Behörden an die Bevölkerung, keine Gerüchte oder Spekulationen zu verbreiten. Insbesondere in sozialen Netzwerken kursierende Behauptungen über weitere Bedrohungen hätten sich bislang nicht bestätigt.
Besucher reagieren mit Sorge und Verständnis
Viele Marktbesucher zeigten sich nach dem Einsatz verunsichert. Einige berichteten, dass sie zunächst nicht wussten, was der Grund für die Räumung sei. „Natürlich bekommt man Angst, wenn plötzlich von einer möglichen Waffe die Rede ist“, sagte eine Besucherin. Andere äußerten Verständnis für das Vorgehen der Polizei und betonten, dass Vorsicht besser sei als ein zu spätes Eingreifen.
Ermittlungen dauern an
Auch wenn der Abend ohne Verletzte endete, bleiben viele Fragen offen. Die Polizei setzt ihre Ermittlungen fort und bittet Zeugen, die zwischen 19.30 Uhr und 21.00 Uhr verdächtige Beobachtungen im Bereich des Weihnachtsmarktes gemacht haben, sich zu melden.
Was genau an diesem Abend geschehen ist und ob tatsächlich eine Gefahr bestand, ist weiterhin Gegenstand der Untersuchungen. Klar ist jedoch: Der Einsatz hat gezeigt, wie schnell eine friedliche Veranstaltung zur Sicherheitslage werden kann – und wie sensibel die Behörden inzwischen auf mögliche Bedrohungen reagieren.




