Schock-Fund bei Hamburg: Skelett im Wald entdeckt – Ermittler gehen von Tötungsdelikt aus
Hamburg – Jahrealter Todesfall in der Fischbeker Heide wirft dunkle Fragen auf
Ein makabrer Fund hat am späten Abend den Suden Hamburgs erschuttert. In der Fischbeker Heide, nur wenige Meter von der Grenze zu Niedersachsen entfernt, entdeckte ein Wanderer menschliche Überreste in einem abgelegenen Waldstuck. Die alarmierte Polizei leitete umgehend einen Großeinsatz ein. Was zunächst wie ein ungeklärter Todesfall wirkte, entwickelt sich inzwischen zu einem mutmaßlichen Gewaltverbrechen.
Entdeckung in abgelegener Gegend
Der Spaziergänger stieß bei Einbruch der Dämmerung auf freigelegte Knochen, die teilweise aus dem Waldboden ragten. Zwischen dichtem Buschwerk und niedrigem Unterholz fanden die Einsatzkräfte später Reste von Kleidung, stark verwittert und von Pflanzen uberwuchert. Der Fundort liegt abseits regulärer Wege – ein Ort, den selbst Anwohner kaum frequentieren.
Die Polizei sperrte das Gebiet weiträumig ab. Kriminaltechniker, Rechtsmediziner und Spurhunde waren im Einsatz. „Aufgrund der Lage und der Umstände mussten wir sofort von einem möglichen Tötungsdelikt ausgehen“, erklärte ein Sprecher der Polizei Hamburg.

Identität des Opfers geklärt
Nach ersten rechtsmedizinischen Untersuchungen und Abgleichen mit Vermisstenakten steht die Identität des Opfers fest. Es handelt sich um Michael Faber (39), einen ehemaligen Bauingenieur aus Hamburg-Harburg. Faber galt seit 2018 als vermisst. Damals hatte seine Familie Anzeige erstattet, nachdem er nach einem Treffen nicht mehr nach Hause zuruckgekehrt war.
Nachbarn beschrieben Faber als zuruckhaltend, zuverlässig und naturverbunden. Er sei oft allein spazieren gegangen, auch in Randgebieten der Stadt. Dass er uber Jahre hinweg unentdeckt in einem Waldgebiet lag, erschuttert viele.
Spuren deuten auf Gewalt hin
Die Obduktion der sterblichen Überreste brachte eine entscheidende Wende: Am Schädel fanden Rechtsmediziner Riss- und Bruchspuren, die nicht mit einem Unfall oder naturlichem Tod vereinbar sind. Zudem wurden Metallpartikel an Knochen gefunden, die auf den Einsatz eines stumpfen Werkzeugs hindeuten.
„Die Verletzungen sprechen fur massive Gewalteinwirkung“, sagte ein Ermittler. „Wir gehen davon aus, dass das Opfer vor seinem Tod angegriffen wurde.“
Auch die Lage der Knochen lässt darauf schließen, dass der Körper gezielt verborgen wurde. Erde und Laub waren uber Jahre hinweg uber den Überresten zusammengefallen.

Letzte bekannte Begegnung
Ermittler rekonstruierten Fabers letzte bekannte Stunden. Demnach hatte er sich am Abend seines Verschwindens mit einem Bekannten getroffen. Die Spur fuhrte zu Daniel R. (44), einem fruheren Geschäftspartner Fabers. Zwischen beiden soll es zu erheblichen Spannungen gekommen sein – es ging um finanzielle Streitigkeiten nach dem Scheitern eines gemeinsamen Bauprojekts.
Zeugen berichteten damals von einem lauten Streit in der Nähe eines Waldparkplatzes am Rande der Fischbeker Heide. Kurz darauf verlor sich Fabers Spur.
Verdacht gegen ehemaligen Partner
Daniel R. ruckte nun erneut in den Fokus der Ermittlungen. Laut Polizei soll er sich 2018 widerspruchlich zu seinem Aufenthaltsort geäußert haben. Neue forensische Erkenntnisse – darunter alte Fahrzeugspuren und DNA-Reste an einem damals sichergestellten Werkzeug – könnten ihn belasten.
Am Mittwochmorgen wurde Daniel R. vorläufig festgenommen. Er schweigt bislang zu den Vorwurfen. Die Staatsanwaltschaft pruft Haftbefehl wegen des Verdachts auf Totschlag.
Ermittler sprechen von geplanter Tat
Nach Einschätzung der Kriminalpolizei deutet vieles darauf hin, dass die Tat nicht spontan, sondern geplant war. Der abgelegene Tatort, das Verbergen der Leiche und das Fehlen persönlicher Gegenstände sprechen fur ein gezieltes Vorgehen.
„Jemand wollte sicherstellen, dass der Tote lange nicht gefunden wird“, so ein Ermittler.

Besturzung in der Region
Der Fund sorgt fur große Besturzung in Hamburgs Suden. Spaziergänger meiden das Gebiet, während Anwohner Kerzen und Blumen am Waldrand niederlegen. „Man denkt, man kennt diese Gegend“, sagt eine Anwohnerin. „Und dann erfährt man, dass hier jahrelang ein Mensch gelegen hat.“
Ermittlungen dauern an
Die Polizei wertet weiterhin alte Akten, Zeugenaussagen und digitale Daten aus. Auch ein erneuter Abgleich mit anderen ungeklärten Fällen wird gepruft. Hinweise aus der Bevölkerung könnten entscheidend sein.
Was als zufälliger Fund begann, hat sich zu einem jahrealten Kriminalfall entwickelt. Die Ermittler hoffen, nach all den Jahren endlich Klarheit zu schaffen – und Gerechtigkeit fur Michael Faber (39).




