Weert – Ein schockierender Fund hat am fruhen Sonntagmorgen die Grenzregion rund um Weert erschuttert. Im Zuid-Willemsvaart-Kanal, nahe eines Recyclingzentrums in Weert, wurde der leblose Körper einer Frau aus dem Wasser geborgen. Die Polizei bestätigte inzwischen, dass es sich um eine Frau handelt, die zuvor als vermisst gemeldet worden war. Die Ermittler schließen ein Gewaltverbrechen nicht mehr aus.

Großeinsatz am Kanal

Gegen 07.30 Uhr wurden Feuerwehr und Polizei alarmiert, nachdem mehrere Zeugen eine Person im Wasser nahe der Biesterbrug gemeldet hatten. Die Einsatzkräfte starteten umgehend eine Suchaktion nach einer untergegangenen Person. Einige hundert Meter weiter in Richtung Nederweert wurde schließlich ein Körper im Wasser entdeckt.

Mit Hilfe von Tauchern und einem Feuerwehrboot wurde der Leichnam aus dem Kanal geborgen. Der Bereich um den Fundort wurde weiträumig abgesperrt. Zahlreiche Schaulustige verfolgten die Bergung aus der Ferne, während forensische Spezialisten mit ihrer Arbeit begannen.

Identität des Opfers

Am Sonntagnachmittag bestätigte die Polizei die Identität der Verstorbenen. Es handelt sich um Laura van Dijk (28) aus Weert. Die junge Frau galt seit der Nacht von Samstag auf Sonntag als vermisst. Am Sonntagmorgen war uber das Warnsystem Burgernet noch ein Aufruf verbreitet worden, nach ihr Ausschau zu halten.

Freunde hatten Laura zuletzt am Samstagabend in einem Café im Zentrum von Weert gesehen. Danach verlor sich jede Spur.

„Sie wollte eigentlich nur kurz nach Hause gehen“, erzählte eine Freundin sichtlich bewegt. „Niemand hätte jemals gedacht, dass es so enden wurde.“

Verdächtige Umstände

Was zunächst wie ein tragischer Unfall wirkte, nahm rasch eine beunruhigende Wendung. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wies der Körper der jungen Frau Verletzungen auf, die sich nicht unmittelbar durch einen Sturz ins Wasser erklären lassen.

Zudem wurden persönliche Gegenstände, darunter ihr Mobiltelefon und ihre Handtasche, bislang nicht in unmittelbarer Nähe gefunden. Diese Umstände veranlassten die Ermittler, eine Beteiligung Dritter in Betracht zu ziehen.

Ein Polizeisprecher erklärte:

„Zum jetzigen Zeitpunkt können wir nicht ausschließen, dass die Frau durch das Zutun einer anderen Person in den Kanal gelangt ist.“

Zuletzt mit einem Bekannten gesehen

Nach Informationen aus dem Ermittlungsumfeld wurde Laura van Dijk in der Nacht ihres Verschwindens zuletzt in Begleitung eines Mannes gesehen, den sie nur fluchtig kannte. Zeugen sollen die beiden in der Nähe des Kanals beobachtet haben. Dabei sei es zu einem lautstarken Wortwechsel gekommen.

Der Mann wurde inzwischen von der Polizei identifiziert und vernommen. Bislang wurde jedoch niemand festgenommen. Die Ermittlungen konzentrieren sich derzeit auf eine konkrete Person.

Obduktion soll Klarheit bringen

Der Leichnam von Laura van Dijk wurde in das Niederländische Forensische Institut (NFI) uberfuhrt, wo eine umfassende Obduktion durchgefuhrt wird. Diese soll klären, ob die junge Frau bereits verletzt war, bevor sie ins Wasser gelangte, oder ob sie möglicherweise bewusstlos war.

Die Ergebnisse der Untersuchung werden in den kommenden Tagen erwartet und gelten als entscheidend fur den weiteren Verlauf der strafrechtlichen Ermittlungen.

Schock und Besturzung in Weert

In Weert ist die Erschutterung groß. Entlang des Kanals legten Anwohner Blumen und Kerzen nieder. Viele können kaum fassen, dass sich ein solches Geschehen in ihrer Stadt ereignet hat.

„Das ist normalerweise ein ruhiger Ort“, sagte ein Anwohner. „Man fuhlt sich plötzlich nicht mehr sicher.“

Polizei bittet um Hinweise

Die Polizei bittet alle Personen, die Laura van Dijk am Samstagabend oder in der Nacht zum Sonntag gesehen haben oder die etwas Verdächtiges im Bereich des Kanals beobachtet haben, sich zu melden. Auch Kameraaufnahmen aus der Umgebung können fur die Ermittlungen von großer Bedeutung sein.

„Jedes Detail kann helfen, die letzten Stunden ihres Lebens zu rekonstruieren“, so die Polizei.

Viele Fragen bleiben offen

Während die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, bleiben zahlreiche Fragen unbeantwortet. Was geschah in jener Nacht? Warum endete der Weg der jungen Frau am dunklen Kanal? Und wer trägt die Verantwortung für ihren Tod?

Eines steht fest: Der Fund im Zuid-Willemsvaart-Kanal ist mehr als ein tragischer Unfall. Es ist ein Fall, der die Stadt Weert noch lange beschäftigen wird.